Insta-Präsident auf Sparflamme: Weniger Steuergeld für Fotos von Wüst
- Oliver Auster
- 12. März
- 2 Min. Lesezeit
Außerdem: Wachschutz für Pflasterarbeiten und rätselhafte Kunst bei der SPD-Fraktion

Dieses Jahr kam Hendrik Wüst (CDU) als Schornsteinfeger zur WDR-Karnevalssitzung, 2024 ging er als "Insta-Präsident". Damit nahm er damals die Opposition auf die Schippe, die dem Ministerpräsidenten diesen Titel (un)ehrenhalber verliehen hatte. Die Kosten für Fotografen und Videoteams sind aber tatsächlich 2024 im Vergleich zum Vorjahr GESUNKEN, wie ich heute für die dpa berichte. 2023 lagen sie noch bei rund 101.000 Euro, im letzten Jahr bei "nur" noch 85.706,87 Euro.
Das liegt daran, dass 2024 weniger Termine mit Foto oder Video besetzt wurden: 98 statt 124 (im Jahr 2023). Nun sind knapp 86.000 Euro ja immer noch viel Geld, aber die Staatskanzlei sagt:
"Es ist das verfassungsrechtliche Gebot und die wesentliche Aufgabe des Landespresse- und Informationsamts der Staatskanzlei, die Öffentlichkeit – Bürgerinnen und Bürger genauso wie Medienvertreterinnen und Medienvertreter – vollumfänglich und transparent über die Arbeit der Landesregierung zu informieren. Dies gilt umso mehr in einer Zeit, in der sich die Demokratie verschiedenen Herausforderungen wie zum Beispiel der zunehmenden Verbreitung von Fake News ausgesetzt sieht."
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Und da man keine eigenen Fotografen beschäftigt, muss man eben zubuchen. Übrigens: Auch wenn viele beauftragte Fotos von Wüst am Ende tatsächlich bei Instagram landen (wie zum Beispiel die berühmten Bilder vom Xantener Weihnachtsmarkt), arbeitet seine Stammfotografin ohne Gehalt. Über Ehefrau Katharina Wüst schrieb der MP damals zu seinem "Insta-Präsidenten"-Kostüm, sie sei die "talentierte Fotografin, die mich immer ins beste Licht rückt." Egal, ob mit Tannenbaum oder beim Grillen.
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Ein Wachmann, Warnbaken, und Absperrhütchen - was war denn da am Dienstag vorm Landtag los? Ein Unfall? Ein Blindgänger? Krötenwanderung? NEIN. Stolperfallen wurden ausgebessert. Landtagssprecher Stephan Malessa:
"Etwa zweimal im Jahr werden Schäden an den Steinen des Vorplatzes ausgebessert und Stolperstellen beseitigt. Diese sind auf das Befahren des Vorplatzes und auf Frostschäden zurückzuführen."
Damit keiner über die Ersatzsteine stolpert, passte der Wachmann auf. Von Verletzten wurde nichts bekannt.
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Die SPD stellt - wie andere Fraktionen auch - bei sich regelmäßig Kunst aus. Aktuell steht dort ein Exponat, das eher in die Kategorie "Kunst du das verstehen?" fällt: Wir sehen: Eine Wurzel (?), die ein bisschen aussieht wie ein Kamel, das den Boden küsst.
Das Kunstwerk heißt «Aufgebrochen», seine Aussage liegt - so heißt es bei den Sozialdemokraten - im Auge des Betrachters. Bei den Genossen scherzt einer allerdings auch, dass man hier «die ganzen Päckchen sieht, die die schwarz-grüne Landesregierung den Familien in NRW auf den Rücken schnürt.»
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