Wenn die SPD ihn fallen lässt: Mützenich steht seit 23 Jahren Job im Landtag zu
- Oliver Auster
- 19. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Außerdem: Laschets Rau-Klau-Erklär-Video und warum bei der CDU gerade die Zeit stillsteht

Wenn Sie das Landtagsblog lesen und mein Montags-Briefing bekommen (hier abonnieren!), kennen Sie vielleicht auch das "Berlin Playbook" von Politico. Sozusagen das Bundestagsblog. Dort haben die Kollegen am Mittwoch schon mal den Abgesang auf einige prominente Politiker angestimmt:
"Für manche(n) könnte nach Sonntag die politische Karriere enden. Heißeste Kandidaten sind aktuell Olaf Scholz (grob geschätzte 90 Prozent), Saskia Esken (75 Prozent), Wolfgang Schmidt (70 Prozent), Christian Lindner (70 Prozent), Robert Habeck (55 Prozent), Rolf Mützenich (45 Prozent). "
Rolf Mützenich... den kennt man als streitlustigen Fraktionschef der SPD. Was aber kaum jemand (mehr) weiß: Bevor Mützenich 2002 erstmals in den Bundestag gewählt wurde, war er Büroleiter des damaligen nordrhein-westfälischen Landtagspräsidenten Ulrich Schmidt. Der Büroleiterposten war eine gut dotierte B2-Stelle (aktuell 8840,58 Euro Grundgehalt) und wie das bei Beamten/Bundestagskandidaten so ist: Mützenich könnte zurückkehren. Oder zumindest müsste der Landtag ihm eine adäquate Stelle geben. Einziger Haken: Mützenich steht (als Beamter) kurz vor der Pension.
Landtagssprecher Stephan Malessa sagte dem Landtagsblog dazu auf Anfrage:
"Der Bundestagsabgeordnete Dr. Rolf Mützenich war bis zu seiner Wahl im Jahr 2002 Beamter im Landtag. Seine Ansprüche aus dem Beamtenverhältnis ruhen seitdem. Zum 1. September 2025 erreicht er die Regelaltersgrenze."
Ob der Kölner Mützenich für sechs Monate zurück in den Düsseldorfer Landtag kehren würde, wenn er (mit 45-prozentiger Politico-Sicherheit) von seiner SPD vom Hof gejagt wird? Wir wissen es nicht, aber werden es ja im Zweifelsfall sehen.
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Von der SPD zur CDU. Ich glaube ja fast, Armin Laschet hat das Landtagsblog gelesen... Am Dienstag hat er ein längeres Video bei Instagram hochgeladen, in dem er in sein Handy guckt und sagt, ihn hätten da "einige Fragen" erreicht. Es dreht sich dann aber nur um eine: Warum er mit dem Johannes Rau-Spruch "Versöhnen statt spalten" wirbt. Laschet begründet das noch mal ausführlich und blickt dabei auch auf die kommenden Koalitionsverhandlungen. Da müssten sich verschiedene Parteien finden und daher sei es sinnvoll, sich nicht vorher gegenseitig anzufeinden.
Es gibt ja immer wieder Gerüchte, Laschet könnte als neuer Bundestagspräsident oder sogar Bundespräsident reüssieren. Da passt dieser diplomatische Ton auf jeden Fall schon mal.
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Zum Schluss noch eine uhrige Geschichte, noch mal von der CDU, aber der im Landtag: Im Fraktionssaal der Christdemokraten, in dem auch diverse Ausschüsse beheimatet sind, ist die Uhr weg. Über Monate ging sie mal, dann wieder nicht, jetzt hat der Landtag sie abmontiert und eingeschickt. Ausgang ungewiss. Damit die Abgeordneten trotzdem noch wissen, wann 5 vor 12 ist, hat man ein Ersatzgerät neben die entkernte Uhr gehängt.
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