Nach vier Jahren: Landtags-Besetzer müssen vor Gericht
- Oliver Auster
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Außerdem: Schulze Föcking spricht über ihre 1000 Kilometer-Radtour und Landtags-Café jetzt mit Bonuskarte

Fast genau vier Jahre nach der Besetzung des Landtags-Vorplatzes (samt Dach) wird sich das Düsseldorfer Amtsgericht mit der Aktion von "Extinction Rebellion" beschäftigen, die aus dem eigentlich offenen Haus ein gepanzertes gemacht hat: Nachdem die Klima-Aktivisten am 20. Mai 2021 einfach einen bunten Wohnwagen bis vor den Eingang geschoben hatten und vier "Extinction Rebellion"-Leute mit einer Leiter auf das Vordach geklettert waren, hatte man rund um den Landtag stählerne Poller eingebaut. So kommt jetzt nur noch bis vor die Tür, wer darf (dann werden die Poller runtergefahren).
Unterstützer der Aktion standen schon mal vor Gericht und kamen ohne Strafe davon. Am 27. Juni wird nun laut Amtsgericht gegen einen Dortmunder (36) und einen Bochumer (28) wegen Hausfriedensbruch verhandelt (Az. 114 Cs- 80 Js 598/21 - 429/22). Der 28-Jährige ist laut Anklage auf das Vordach geklettert, der 36-Jährige habe die ganze Zeit auf dem Wohnwagen gehockt und die Aktion dadurch bestärkt und unterstützt.
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Bei Youtube gibt es ein Video von "Extinction Rebellion", das die Hilflosigkeit der Security-Leute zeigt, als die Klima-Aktivisten anrückten. Zudem tragen viele Menschen Corona-Masken. Es ist wirklich lange her. Aber: Die Justiz hat einen langen Atem.
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Sie hat es tatsächlich geschafft: Die CDU-Abgeordnete Christina Schulze Föcking ist rund 1000 Kilometer mit dem Rad vom Düsseldorfer Landtag bis nach Berlin gefahren. Respekt! Schulze Föcking hatte sich mit einer Gruppe aus 80 Schornsteinfegern im Rahmen der "Glückstour" auf den Weg gemacht und Spenden für kranke Kinder gesammelt. Eigentlich "nur" Schirmherrin hatte die Politikerin sich entschieden, alle Etappen mitzufahren - sechs Tage war der Tross unterwegs. Schulze Föcking sagte dem Landtagsblog am Donnerstag:
"Es war sensationell. Alleine während der Tour wurden 400.000 Euro an Spenden gesammelt. Gleichzeitig wurden 70 Organisationen bedacht, die sich um krebs- oder schwerkranke Kinder kümmern. Jede hat einen Scheck über 3000 Euro erhalten."
Die Tour war aber auch herausfordernd, so Schulze Föcking:
An fünf von sechs Tagen hat es geregnet. Wir hatten Gegenwind. Aber wir haben alle gewusst, wofür wir es machen. Ich bin tief berührt von den Schornsteinfegern, von dieser Glückstour-Familie. Jeder einzelne im Team hat alles gegeben. Wir hatten immer die Kinder vor Augen, für die wir das tun. Es war eine Wahnsinnserfahrung."
Mehr Infos zur Glückstour und wie man spenden kann, steht hier.
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Was man von seinem angestammten Coffeeshop schon kennt, gibt es jetzt auch in der Kaffee-Bar des Landtags: Eine Bonus-Karte! Nach zehn Cappuccino/ Espresso/ Latte Macchiato gibt es das elfte Getränk umsonst. Das hat sich so schnell rumgesprochen, dass die Karten am Donnerstag schon vergriffen waren. Aber: Nachschub wird bestellt. Für Koffein-Liebhaber wie mich kommt das wie gelegen.
Wenn Sie mal mit mir einen Kaffee trinken wollen: Gerne melden. Ich lade Sie ein. Dann kriege ich die Karte auch schneller voll...
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