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"Ein Prooosit": Polizisten feiern singenden Reul bei Oktoberfest

Heute außerdem im Landtagsblog:


Reul beim "RÜ-Oktoberfest". Video: Visual Mind Media

"Herby, Herby, Herby....!"


Dieser Mann kann einfach alles: Clans bekämpfen, ein Buch schreiben und jetzt auch noch ein Oktoberfest rocken! Schauen Sie sich mal das Video an...


Entstanden ist es bei "GdP goes Wiesn" - einem Abend für die Blaulichtfamilie beim "RÜ-Oktoberfest" am Flughafen Essen/Mülheim. Das Video - produziert von "Visual Mind Media" - zeigt einen bestens aufgelegten Herbert Reul (CDU), gefeiert von 3000 Gästen. Ich habe den 5 Minuten-Film gekürzt, im Original sieht man Reul, wie er Selfies mit Gästen macht, mit ihnen noch "Hey Baby" singt und ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Chef" bekommt. Reul fragt dann, ob er das behalten dürfe - oder seiner Frau schenken solle. Gejohle im Publikum, der Minister hat das Zelt im Griff.

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Reul machte zahlreiche Selfies mit Gästen.
Reul machte zahlreiche Selfies mit Gästen. Screenshot: Visual Mind Media

Rund zwei Stunden war Reul da, laut Augenzeugen hat er den Abend richtig genossen. Organisiert hatte den Abend die Kreisgruppe Essen/Mülheim der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der Vorsitzende Jörg "Brecky" Brackmann hatte Reul eingeladen und hatte ihn auf die Bühne geholt. So entstand das herrliche Video. Reul gab den Gästen mit, sie sollten nun mal ordentlich feiern und dann im Dienst wieder auf sich aufpassen: "Be careful."


So war Reuls Buchvorstellung in der Düsseldorfer Altstadt


Ein Stapel Reul-Bücher im Literaturhaus
Ein Stapel Reul-Bücher im Literaturhaus. Foto: Oliver Auster

Einen Tag später, also gestern, war Reul noch ein bisschen heiser vom Abend im Oktoberfest-Zelt. Ansonsten merkte man ihm aber nichts an - engagiert wie immer stellte er im "Heinrich Heine"-Literaturhaus in der Düsseldorfer Altstadt sein Buch "Sicherheit" vor. Eine Besprechung gibt's unter anderem von Tobias Blasius bei der WAZ, ich habe für die Siegener Zeitung ein Feature über die Buchvorstellung geschrieben.


Wer sich das 192-Seiten-Werk* nicht reinziehen will: Es geht um Clankriminalität, den Kampf gegen Kindesmissbrauch, Cyberkriminalität, Extremismus - am Ende auch Migration. Reul bleibt sich treu und spricht aus, was vor allem den Grünen Schweiß auf die Stirn treiben dürfte (z.B.: „Der Zuzug muss begrenzt werden. Irgendwann verhindern zu viele Menschen eine Integration“). Reul sagte bei der Vorstellung offen, dass er eine Co-Autorin hatte (die steht drinnen, aber nicht auf dem Buchdeckel). Die habe einen Super-Job gemacht. Reul ließ durchblicken, dass sie auch den größten Teil der Arbeit hatte - aber sie hat den Sound des Ministers wirklich gut getroffen.


*Herbert Reul: „Sicherheit – was sich ändern muss“. 192 Seiten, 25 Euro, erscheint am 14. Oktober im Verlag Hoffmann & Campe.


Polizei-Personalrat klagt gegen Bagatellgrenze


Und noch mal Reul: Auch wenn die GdP mit ihm feiert, kann man in der Sache getrennter Meinung sein. Konkret geht es um die sogenannte "Bagatellgrenze". Für die Gewerkschaft ein Dauerbrenner. Auf der Regierungsseite scheint man dagegen nicht so genau zu verstehen, warum die Gewerkschaft sich immer so aufregt. Das wird auch in der aktuellen Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP zum Thema deutlich.


Es geht darum, dass Beamte in NRW fünf Überstunden schieben müssen, ohne dass sie dafür bezahlt werden. Gezählt wird erst drüber. Das Innenministerium rechnet nun vor, dass es im Monat pro Beamten um 3 Minuten und 14 Sekunden geht, die unter die Bagatellgrenze fallen. Sprich: Den Einzelnen betreffe das Gesetz kaum. Allerdings sind das in Summe 8960 Stunden - also auch nicht so wenig. Daher schimpft auch die NRW-GDP-Chef Patrick Schlüter: Reul habe den "Eindruck erweckt, dass die sogenannte 'Bagatellgrenze' im Arbeitsalltag von Polizistinnen und Polizisten kein Problem sei. Ist sie aber doch!"


Wegen der „Bagatellgrenze“ ist auch der Polizei-Hauptpersonalrat (PHPR) vor das Verwaltungsgericht Düsseldorf gezogen. Er hat Klage eingereicht, weil er Mitbestimmungsrechte verletzt sieht. Eine Entscheidung ist offen.


Land sucht Christstollen für Gefangene


Symbolbild Stollen
Symbolbild Stollen. Foto: Wix

Alle Jahre wieder... sucht die Justiz in NRW nach Lieferanten für Christstollen (der heißt in der Ausschreibung wirklich so, da müssen alle anderen Religionen durch) für die Gefängnisse im Land. Pro Knast werden hunderte gebraucht, weil jeder Gefangene einen bekommt.


Zur Auswahl heißt es in den Ausschreibungsunterlagen: "Die Qualitätsbewertung erfolgt durch ein mindestens dreiköpfiges Bewertungsteam, welches die gelieferten Christstollen unabhängig voneinander verkostet und bewertet." Das klingt nach Bauchschmerzen!

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