Wäscherei, Schneiden, Föhnen: Wie Wüst durch Zufall einen neuen Friseur fand
- Oliver Auster

- 11. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Heute außerdem im Landtagsblog:

Am Donnerstag war Hendrik Wüst (CDU) in Gelsenkirchen bei der "Frau Bouraada", wie sie dort jeder nennt. Silvia Bouraada hat eine Wäscherei - und Sat.1 NRW hat bei ihr im Kommunalwahlkampf ein schönes Format aufgesetzt, das sinnigerweise "Politik in der Mangel" heißt. Neben der Wäscherei wiederum liegt ein familiengeführter Friseursalon - und der bekam spontan Besuch von Hendrik Wüst...
"Nebenan waren die letzte Zeit ja ständig Politiker bei der Frau Bouraada", berichtet das nette Personal des Friseursalons "Lukas" am Telefon: "Und dann kam der Herr Wüst hier rein." Der Ministerpräsident ging Jahrzehnte zum gleichen Friseur in seinem Heimatort Rhede. Als Dieter Schlebes im letzten Dezember starb, schaltete Wüst sogar eine Traueranzeige. Jetzt also der harte Schnitt: Gelsenkirchen.
Wüst schrieb zu Fotos seiner Schnibbel-Session beim Salon-Inhaber:
"Nachdem mein Freund und Stamm-Friseur Dieter Schlebes im vergangenen Jahr verstorben ist, war ich zum Schneiden spontan in Gelsenkirchen. Danke für die Spontanität und den Haarschnitt, lieber Dieter Lukas!"
Im Salon Lukas war man schwer angetan von Wüst ("sehr nett"). Vielleicht hat er ja einen neuen Stamm-Friseur gefunden.
Bier-Panne im Landtag - jetzt spricht der Caterer
Diese kleine Geschichte sorgte gestern für Erheiterung im trockenen Landespolitik-Alltag: Beim Sommerfest des Landtags hatte es zunächst kein Bier gegeben! Bis das Büffet eröffnet wurde, hatte man welches besorgt. Aber was war denn da los? Johannes Molderings. Chef des renommierten Caterers Lemonpie, sagte dem Landtagsblog: "Das war ein Missverständnis." Durch die wetterbedingte Verlegung der Feier von draußen (Garten der Villa Horion) nach drinnen (Landtags-Kantine) sei das Bier irgendwie auf der Strecke geblieben. Aber man habe dann schnell welches besorgt.
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Was man noch mal lobend erwähnen muss: Das Essen beim Landtagsfest war laut Gästen hervorragend, ich selbst konnte mich am Vorabend beim Stallwächter-Fest davon überzeugen (war auch Lemonpie). Unter anderem gab es einen hervorragenden Bacon-Brot-Salat und Feines vom Grill.
BKA schützte Weidel auf Geheim-Tour durch NRW

Das war eine Wahlkampf-Überraschung: Ohne jede Vorankündigung tourte AfD-Chefin Alice Weidel gestern durch NRW, machte unter anderem Halt bei Wahlkampf-Ständen in Bergheim, Köln, Dormagen und Wuppertal. Selbst der Parteivorstand in NRW wusste nichts von dem Trip, wenige waren an den jeweiligen Stopps vorher eingeweiht worden - darunter auch die Polizei. Weidel bekommt Personenschutz vom Bundeskriminalamt (BKA), das die Politikerin auch in NRW begleitete. Das BKA hatte den Polizeibehörden vor Ort Bescheid der Vollständigkeit halber gesagt,
Da die Auftritte vorher nicht beworben wurden, konnten sich auch die AfD-Gegner kaum vorbereiten. In Köln-Porz waren zwar linke Gegendemonstranten vor Ort, die hatten sich aber nur routinemäßig wegen des AfD-Info-Stands eingefunden - und waren vermutlich völlig verdattert, als die Erzfeindin plötzlich da war. Der Kölner AfD-Kandidat Matthias Büschges strahlte dagegen über alle Backen und sagte dem Landtagsblog:
"Frau Weidel hat durch ihren Besuch gezeigt, dass sie den erfolgreichen Kurs, der in NRW maßgeblich von Martin Vincentz ausgeht, wertschätzt und unterstützt."
Am Abend sprach Weidel in einer Gaststätte ("gutbürgerliche Küche") in Harsewinkel. In dem Ort im Kreis Gütersloh wuchs Weidel auf.
Lafufu-Wahlkampf bei der SPD

Wenn Sie Kinder haben, dann kennen Sie Labubus. Das sind Plüschmonster, die aus mir unerfindlichen Gründen im Moment ein Riesen-Hype sind. Man sammelt die Viecher, die im Original ab 20 Euro bis - bei Raritäten - über 500 Euro kosten. Was hat das mit der Landespolitik zu tun? Monstermäßig viel: Der SPD-Kandidat für das Oberbürgermeister-Amt in Recklinghausen, Axel Tschersich, verspricht für den 14. September nämlich den ersten 100 Kindern einen Gratis Lafufu.
Moment, heißen die nicht Labubu? Ja. Lafufu ist der Billig-Fake eines Labubu. Der Recklinghäuser Grünen-Kandidat Jan Matzoll machte sich prompt über seinen SPD-Mitbewerber lustig: „Wer am Sonntag ein Original wählen möchte…“
Axel Tschersich sagte dem Landtagsblog zu der Aktion:
"Ich werde ja von vielen Unternehmen unterstützt. Von einem Geschäftsführer kam diese Idee zum Ende des Wahlkampfes. Es ist mal etwas Anderes als nur Bälle an Kinder zu verteilen."
Das stimmt. In diesem Sinne: Egal wen - gehen Sie am Sonntag wählen! Mache ich auch.
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