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Cold Case: Wer hat Laschets Lachen aus dem Landtag gestohlen?

Außerdem: Merz beim Abi-Jubiläum, was Wiermer als Staatssekretär verdient und die FDP jetzt mit Hirsch-Haus


Laschets Lachen
Wo der Pfeil hinzeigt, hing das Laschet-Bild, das auf mysteriöse Weise verschwand und wieder ersetzt wurde

Menschen in meinem Alter erinnern sich noch an die ZDF-Serie Timm Thaler - mit dem Jungen, der sein Lachen verkauft hatte. Die folgende Geschichte spielt nicht (wie Timm Thaler) im Jahr 1979, ist aber dennoch schon einige Zeit her - dafür ist dieser Fall real. Wie das Landtagsblog erfuhr, wurde Ende 2021 Armin Laschets Lachen im Landtag geklaut!


Die Öffentlichkeit hat von dem mysteriösen Cold Case nie erfahren, das Ganze kam so...


Das Foto von Marius Becker, der den Lacher damals für die dpa dokumentiert hatte, war beim Landtags-Wettbewerb "Pressefoto des Jahres" eingereicht worden. Auch wenn es nicht unter den ausgezeichneten Bildern landete, hing der Landtag das Foto mit anderen an einer Wand in der Lobby auf. Dann war es plötzlich weg.


Erstaunlich: Das Laschet-Foto hing so weit oben, dass der oder die Täter eine Leiter gebraucht haben. Aber wie sind die mit der (und dem Bild unterm Arm) an der Pforte vorbeigekommen? Dieses Rätsel blieb ungelöst.

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Damals hingen viele Bilder neben- und auch übereinander. Das Laschet-Bild war soweit oben platziert, dass der oder die Täter eine Leiter gehabt haben müssen. War es ein Insider-Job? Das lässt sich heute, drei Jahre später, nicht mehr sagen. Aber vielleicht wissen Sie mehr? Melden Sie sich doch über meinen anonymen Briefkasten.


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Merz
Merz mit dem Besitzer des Haus Welschenbeck, Frank Werthmann, und dessen Lebensgefährtin Susanne Heutger. Foto: Instagram / Haus Welschenbeck

Vom Nicht-Kanzler-gewordenen Armin Laschet zum Endlich-Kanzler Friedrich Merz. Der hat die ersten Wochen durchgeackert und tauchte dennoch am Freitagabend bei der 50 Jahre-Abi-Feier in einem Lokal in Warstein auf, obwohl keiner ernsthaft mit ihm gerechnet hatte:


"Aber pünktlich gegen 19 Uhr, so berichteten Augenzeugen, fuhr sein Dienstwagen an der Veranstaltungsstätte im Warsteiner Ortsteil Belecke vor. In Begleitung des Kanzlers: Personenschützer."


So notierte es die Westfalenpost. Und der Soester Anzeiger zitiert den Wirt des Haus Welschenbeck:


„Er wirkte sehr herzlich, sehr nahbar, wie ein ganz normaler Veranstaltungsbesucher – ich glaube, dass ihm das wichtig war.“


Das Haus Welschenbeck lud noch ein Foto des prominenten Gastes bei Instagram hoch. Merz - im beigefarbenen Pullover - sah wirklich erstaunlich entspannt aus. Das Sauerland tut ihm wohl immer noch gut.


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Wiermer
Christian Wiermer. Foto: Land NRW

Neuer (zusätzlicher) Job für Regierungssprecher Christian Wiermer: Er wird Staatssekretär und die Aufgaben Europa und Internationales übernehmen. Gerüchte um Wiermers Beförderung waberten schon länger durch die Landespolitik, die WAZ warf dann neulich mal einen Stein ins Wasser (ohne Wiermers Namen zu nennen) und schrieb:


"Zudem gibt es auf den Parlamentsfluren Gerüchte, Wüst könnte im Sommer auch noch eine weitere Staatssekretärs-Stelle aus der Berliner Landesvertretung in seine üppig ausgestattete Staatskanzlei nach Düsseldorf transferieren."


Anlass war der angekündigte Abgang Mark Speichs Richtung Konrad-Adenauer-Stiftung. Seine Aufgaben Europa und Internationales übernimmt wie gesagt Wiermer. Staatssekretär Bernd Schulte übernimmt zusätzlich zu seiner Aufgabe als Amtschef in der Staatskanzlei die Zuständigkeit für Bundesangelegenheiten und Medien. Der bisherige Leiter der Landesvertretung, Matthias Roßbach, wird zusätzlich neuer Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund.


Damit wird es in der Landesvertretung in Berlin aber keinen Staatssekretär mehr geben. Die SPD formulierte dazu neulich schon, aus der "Botschaft des Westens" könne so ein "Konsulat des Westens" werden. Damit tut man den Kolleginnen und Kollegen dort wohl unrecht.


Wiermer wurde übrigens bislang nach der Besoldungsstufe B7 bezahlt und bekommt künftig B10. Das sind rund 4000 Euro mehr Grundgehalt, laut Tabelle 15.146,13 Euro.. Da Speichs Stelle in Berlin nicht nachbesetzt wird, tut das dem Steuerzahler nicht weh.


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Hirsch-Haus
Henning Höne mit Hirschs Sohn Alexander und Gästen. Foto: FDP NRW

Zu guter Letzt: Die NRW-FDP war gestern so frei, ihre Landesgeschäftsstelle (bisher Wolfgang-Döring-Haus) in Burkhard-Hirsch-Haus umzubenennen. Damit wollen die Liberalen das politische Lebenswerk des ehemaligen Innenministers würdigen, der 2020 verstorben war. FDP-Landeschef Henning Höne erinnerte an Hirschs entschlossenen Widerstand gegen staatliche Überwachung und seine politische Zusammenarbeit mit Weggefährten wie Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Gerhart Baum: „Er war das Gewissen des liberalen Rechtsstaats. Ein unbequemer Demokrat – und gerade deshalb ein Vorbild.“

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