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Explosive Zahlen: Automaten-Sprengungen auf Rekord-TIEF



Da freut er sich: Innenminister Herbert Reul. Foto: Land NRW

Es gibt wohl keinen Landes-Innenminister, der über die Grenzen seines eigenen Sprengels hinaus so prominent ist wie Herbert Reul (CDU). Er wird oft und gerne von Talkshows eingeladen, vom Boulevard gefeiert und in seiner Heimat NRW geschätzt. Auch wenn er als Kollateralschaden gerade die Schleuser-Affäre an den Hacken hat, gibt ihm bei seiner Arbeit der Erfolg oftmals recht. So auch bei den Sprengungen von Geldautomaten (Polizei-Abkürzung GAA).


Vor zwei Jahren wurde auf Reuls Drängen die Soko BEGAS gegründet. Eine Analyse-Truppe, die sich um die Ermittlungen (z.B. mit 3D-Scanner) und Prävention kümmert (600 von 11.000 EC-Automaten wurden als besonders gefährdet bewertet). Erst sollte die Soko nur ein halbes Jahr arbeiten, dann wurde sie immer wieder verlängert. Inzwischen scheint es unwahrscheinlich, dass man sie je wieder auflöst - es sei denn, das Phänomen der Sprengungen löst sich in Luft auf. Denn seit BEGAS aktiv ist, sind die Zahlen gesunken. Im ersten Quartal 2024 auf ein Rekordtief.


Acht Sprengungen hat es in den ersten drei Monaten des Jahres gegeben. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es 47! Das ist schon ein Ding. Herbert Reul dazu:


„Acht Sprengungen in drei Monaten. 47 Automaten wurden im gleichen Zeitraum im Jahr davor gesprengt. Das ist keine glückliche Fügung, sondern die gute Arbeit der Polizei NRW. Die SoKo BEGAS hat ein wirksames Rezept gegen die Sprenger gefunden. Der Beipackzettel zur Bekämpfung von Geldautomatensprenger enthält: optimierte Tatortarbeit, länderübergreifende Zusammenarbeit und Prävention. Dabei sitzen die Banken auch mit im Boot und haben ihre Automaten aufgerüstet. Das Allheilmittel kann das nicht sein. Das gibt es gegen keine Form der Kriminalität. Aber NRW ist heute keine Spielwiese mehr für Automatensprenger. Den Kampf gegen modernen Bankraub führen wir heute taktisch und strategisch klüger.“


Die BEGAS-Chefin hat gerade zwei Interviews gegeben. Ein kurzes dem Polizei-Mitarbeitermagazin Streife und ein sehr langes dem "Bankingclub", einem Wirtschaftsclub speziell für Bankmenschen. Über die Täter und Hintermänner sagt die Ermittlerin:


"Es gibt Menschen, die dafür sorgen, dass junge Männer für derartige Aktionen angeworben werden. Dahinter steckt ein hoher Grad an Organisation. Das hat viele Gründe. Genau wie hier gibt es in den niederländischen Ballungsräumen junge Männer in prekären Verhältnissen, die leicht mit schnellem Geld, Fahrzeugen, Nervenkitzel und Ruhm gelockt werden. Oft sind die Männer unter 18."


An diesem Montag will die Polizei in Düsseldorf einen Ermittlungserfolg gegen Automatensprenger vorstellen. Gutes Timing. Einen Artikel zum Thema Automatensprenger habe ich für die Siegener Zeitung aufgeschrieben.



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