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Möbelspenden-Posse um Adenauer Enkel

Heute außerdem im Landtagsblog:


Landrat Sven-Georg Adenauer
Landrat Sven-Georg Adenauer. Foto: Kreis Gütersloh

Adenauer. Dieser Name verpflichtet. Und vielleicht hätte es auch nicht so viel Aufregung gegeben, wenn der Landrat des Kreises Gütersloh eben nicht Sven-Georg Adenauer heißen würde. Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Enkel Adenauer tritt bei der Kommunalwahl nicht mehr an und hat daher bald seine Abschiedsfeier. In der Einladung dafür (liegt dem Landtagsblog vor) gibt es einen ungewöhnlichen Hinweis:


„Sollten Sie über ein Geschenk nachdenken, würde Herr Landrat Adenauer sich freuen, wenn Sie sich an einem Gutschein eines von ihm ausgewählten Einrichtungshauses beteiligten.“ 


Ein Möbel-Gutschein? Das Westfalen-Blatt (das nach der Neuen Westfälischen berichtete) schrieb dazu mit Bezug auf Adenauer:


"Er habe ursprünglich vorgehabt, um Spenden für einen wohltätigen Zweck zu bitten. „Das gehört sich ja eigentlich auch so.“ Doch dann hätten ihm etliche Weggefährten erklärt, sie wollten nicht spenden, sondern ihm persönlich eine Freude machen. „Das waren zum Schluss so viele, dass ich zugestimmt habe.“ Da er habe verhindern wollen, „fünf Aschenbecher und drei Kronleuchter“ geschenkt zu bekommen, sei er auf die Idee mit dem Gutschein gekommen."

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Dass die SPD sich darüber echauffiert, kann Adenauer gar nicht verstehen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Thorsten Klute hatte gesagt:


"Bei einer Abschiedsfeier, die über Steuergeld von den Menschen im Kreis Gütersloh finanziert wird, sammelt man nicht Geld für die eigenen privaten Möbel ein."


Wer mal schauen will, wo Adenauer nach eigenen Angaben seine Möbel kaufen will: Das wäre hier.


Michel Friedman macht Wahlkampf für die Grünen


Berivan Aymaz mit Michel Friedman auf der Bühne
Berivan Aymaz mit Michel Friedman auf der Bühne. Foto: Instagram / Berivan Aymaz

Lange nichts gehört von Michel Friedman. Der Publizist hatte zuletzt Schlagzeilen gemacht, als er im Januar nach 43 Jahren (!) aus der CDU austrat - wegen Friedrich Merz. Friedman reagierte damals auf den Eklat im Bundestag, bei dem Merz (vor seiner Wahl) einen Entschließungsantrag zur Migrationspolitik mit Stimmen der AfD durchgebracht hatte. Jetzt macht Friedman, der sogar mal im Bundesvorstand der CDU war, Wahlkampf für die Grünen.


In Köln setzte sich Friedman mit OB-Kandidatin Berivan Aymaz auf die Bühne und gab sich kämpferisch wie eh und je. Die "Welt" war vor Ort und hat einen launigen Artikel über die gesamte Veranstaltung geschrieben, in der es unter anderem folgenden Passus zu Claudia Roth gibt:


"Nach ihrer Rede kündigt Roth den nächsten Programmpunkt an – und vollzieht dabei eine kleine Wortakrobatik im Gendern: „Ich habe die Ehre, euch ganz besondere Duo:innen anzukündigen.“ Auf die Bühne treten die ukrainische Sängerin Tamara Lukasheva und der Allgäuer Multiinstrumentalist Matthias Schriefl mit seinem fast drei Meter langen Alphorn."


Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man damit die Wähler in Nippes oder Kalk abholt...


"Heute Show" bei Wüst und Söder

Wüst legt Fabian Köster den Arm auf den Rücken
Wüst legt Fabian Köster den Arm auf den Rücken. Foto: ZDF

Es ehrt die CDU in NRW, dass sie immer noch Fabian Köster eine Akkreditierung gibt - schließlich ist klar, dass die "heute show" sich über eine Veranstaltung mit Hendrik Wüst und Markus Söder lustig machen wird. Aber vermutlich ist das auch die richtige Strategie: Umarme deine satirischen Feinde. Wüst machte das gut vor: Als Köster ihn auf dem Weg aus der Halle abpasste, legte der CDU-Politiker ihm fast die ganze Zeit den Arm kumpelig um die Schulter oder legte sie ihm auf den Rücken. Bloß nicht wegrennen - sondern mitlaufen. Das hat Wüst vielleicht von Markus Söder gelernt, der schon lange mit der "heute show" kollaboriert.


Staatspreis für besten Kumpel der "Toten Hosen"


Zuletzt haben die "Toten Hosen" den Staatspreis des Landes NRW bekommen, was ein ziemliches Spektakel war: Auf den wenigen Metern zwischen Staatskanzlei (da trafen die Hosen vorab auf Hendrik Wüst) und "Apollo"-Varieté (wo der Festakt war) standen etliche Fans, die sich Plattencover oder T-Shirts signieren ließen. Zu solchen Szenen wird es nicht kommen, wenn Fotograf Andreas Gursky am 4. November den Staatspreis bekommt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden aber die Toten Hosen wieder mit dabei sein. Ich würde sogar Wetten darauf abschließen, dass Campino die Laudatio hält. Denn: Gursky und die Hosen sind alte Düsseldorfer Freunde. Wollen Sie dagegen wetten? Schreiben Sie mir gerne Ihre Gegenvorschläge.

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