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Sauerländer (nicht Friedrich Merz) will Rechte an "Rambo-Zambo"

Außerdem: Wolfs-Hardliner im Landtag und Merkel ohne Wüst im Ständehaus?


Friedrich Merz
Friedrich Merz grüßt Stefan Raab bei TikTok. Foto: TikTok/Friedrich Merz

Als Friedrich Merz seinen "Whatever it takes"-Satz formulierte, war das kühl kalkuliert und kein Zufall. Die Junge Union bedruckt vermutlich schon Hoodies damit. Bei "Rambo-Zambo" war das anders. Merz hatte wohl gar nicht gemerkt, was er da gesagt hatte - erst recht konnte er nicht ahnen, welchen Kult er da gerade kreiert hatte (weitergetrieben durch Stefan Raab). Ein Mann aus dem Sauerland (nicht Merz) schaltete schnell und reichte beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) den Schutz der Marke „Rambo Zambo“ ein. Was hat er vor?


Das wollte der Unternehmer nicht verraten, als ich ihn für die Siegener Zeitung danach fragte. Da man aber immer bestimmte Kategorien angeben muss, grenzt das die Pläne schon ein. So hat der Sauerländer unter anderem den Markenschutz für die „Nizza-Klasse 32“ beantragt, dazu gehören „Biere; alkoholfreie Getränke, Mineralwässer und kohlensäurehaltige Wässer; Fruchtgetränke und Fruchtsäfte; Sirupe und andere alkoholfreie Präparate für die Zubereitung von Getränken.“

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Auch „Nizza-Klasse 33“ will er reservieren: „Alkoholische Getränke, ausgenommen Biere; alkoholische Präparate für die Zubereitung von Getränken, „außerdem „Nizza-Klasse 25“ für „Bekleidungsstücke, Schuhwaren, Kopfbedeckungen“. Mit anderen Worten: Wenn er mit dem Antrag durchkommt, hätte er das Recht, als Einziger den Spruch „Rambo Zambo“ als Namen für Bier oder Schnaps zu nutzen oder Mützen damit zu bedrucken.

 

Was sagt denn Merz' CDU dazu? Nix.


Trotz schriftlicher Anfrage und mündlicher Rückfrage kam keine Antwort aus dem Konrad Adenauer-Haus. Vielleicht war da gerade zu viel Rambo Zambo.

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Wolfstop
So sieht die Homepage von "Wolfstop" aus

Heute ist im Landtag eine Sachverständigen-Anhörung zum Thema "Wolfsmanagement" (netteres Wort für Wolfsjagd). Wolfsschützer sind ebenso geladen wie Nutztierhalter - und dem Obmann der Ösi-Organisation "Wolfstop". Der Name ist Programm, das Logo der Initiative ist ein Wolf im Verbotsschild. "Wolfstop" plädiert dafür, fast jedes dieser Tiere zu erschießen - um den Menschen zu schützen. Obmann Gerhard Fallent empfiehlt in seiner Stellungnahme dem Land NRW:


"Die Entnahme bereits nach einmaligem schädlichem oder gefährlichem Verhalten (Vorbild Wolfsverordnung Niederösterreich), denn Wölfe, die dieses Verhalten einmal zeigen, machen es wieder. Dadurch kann unermessliches Tierleid und Risiko für Menschen abgewendet werden."


Mit "Entnahme" ist Erschießen gemeint. Denn aus Fallents Sicht ist der Wolf zunehmend eine Gefahr. Neben Tieren vor allem für Alte und Kinder - sagt "Wolfstop". "Ich wurde vom Präsidenten des Landtages eingeladen und stehe bei der Anhörung dem gesamten Ausschuss mit meiner Expertise zur Verfügung", sagte Fallent auf Landtagsblog-Anfrage. Tatsächlich wurde Fallent - wie alle Experten - vom Landtagspräsidenten angeschrieben, allerdings wurde er vorher von der AfD benannt.


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Cover der Merkel-Biografie
Die Angela Merkel-Biografie. Foto: KiWi

Ein besonderer Gast kommt heute Abend ins Düsseldorfer Museum K21 (alias "Ständehaus"): Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie ist Gast beim "Ständehaus-Treff" der Rheinischen Post und wird vor einigen hundert Gästen von RP-Chef Moritz Döbler interviewt. Seit dem Erscheinen ihrer Biografie hat Merkel an einigen solcher Formate teilgenommen, jedes Mal war es etwas Besonderes. Von daher wird Merkel sicher wieder für eine Nachricht sorgen. Von der Landesregierung ist offiziell erst mal nur Wirtschaftsministerin und Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) im Publikum, Hendrik Wüst geht zum Jahresempfang der Handelsverbände. Der ist im Hotel Hyatt, fünf Auto-Minuten vom Ständehaus entfernt. Vielleicht schafft Wüst es ja noch auf einen Wein mit Merkel. Es gäbe sicherlich einiges zu tratschen.


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