Bewegende Reaktionen auf Scharrenbachs Krebs-Diagnose
- Oliver Auster
- 18. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Außerdem: Spekulationen um neuen Job für Laschet und keine Seismografen gegen Automatensprenger mehr

Beklommene Momente gestern im Landtag, der Staatskanzlei und den Ministerien: Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) hatte selbst via Facebook ihre Krebs-Diagnose öffentlich gemacht. Das ließ kaum einen kalt. Scharrenbach schrieb:
"In eigener Sache: Im Rahmen eines Zufallsbefundes habe ich eine Krebsdiagnose erhalten. Ich werde mich einer viermonatigen ambulanten Chemo-Therapie unterziehen. In dieser Zeit werde ich die Anzahl der öffentlichen Termine reduzieren, um mich der Behandlung widmen zu können. Die Geschäfte des Ministeriums führe ich ebenso wie meine politischen Ämter weiter. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich bald wieder mit voller Kraft allen Aufgaben zuwenden kann."
Scharrenbach (48) war zuletzt tageweise krankgemeldet, hatte manche Termine verpasst. Ihr Staatssekretär Daniel Sieveke war teilweise eingesprungen. Was der tatsächliche Hintergrund dafür war, ahnte man außerhalb des engsten Kreises der Ministerin nicht. So ungewöhnlich (und mutig) der Weg, die Diagnose via Facebook publik zu machen, gab es - fast ungewöhnlich für Social Media - wenige Gehässigkeiten und sehr viele herzliche Genesungswünsche. Am emotionalsten wurde Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), dessen Mutter an Krebs starb. Da war er erst 19 Jahre alt. Wüst schrieb bei "X":
"Wenn man eine solche Diagnose bekommt, dann wird alles andere nebensächlich. Dann bleibt die Welt einen Moment lang stehen. Vielleicht fühlt man sich damit auch ein Stück weit allein. Liebe Ina, ich möchte, dass Du weißt: Du bist nicht allein. Wir alle stehen an der Seite. Jetzt gibt es nichts Wichtigeres als Deine vollständige Genesung."
Auch viele andere Politiker reagierten via Social Media, darunter Familienministerin Karin Prien ("Lass Dich nicht unterkriegen!") oder Mona Neubaur. Ich vermute mal, Friedrich Merz (CDU) hat sich auch gemeldet - aber nicht öffentlich. Ich mache mal für mich eine Ausnahme und schreibe hier Ina Scharrenbach offen: Werden Sie bald wieder gesund.
*****

Zu wesentlich unwichtigeren Dingen - aber auch das ist das Leben. Michael Bröcker hatte am Montagabend bei Table.Media mal wieder eine interessante Personalie parat: Armin Laschet solle im Herbst den Vorsitz der Karlspreis-Gesellschaft übernehmen, so Bröcker. Ich bin sicher, dass er recht hat - nur wollte es mir am Dienstag niemand bestätigen, als ich für einen Kunden recherchierte. Aus dem Büro Laschet hieß es ebenso wie von der Karlspreis-Gesellschaft selbst, das seien reine Spekulationen. Man wird sehen. Sollte Laschet den Vorsitz bekommen, wäre das eine große Ehre für den Aachener und als Chef des Auswärtigen Ausschusses wäre er auch ein gutes Aushängeschild für die Gesellschaft.
*****
Und dann noch etwas aus der Abteilung "Wiedervorlage": Vor anderthalb Jahren kam die Geschichte auf, dass das Landeskriminalamt (LKA) in NRW Seismografen einsetzen wolle - um Geldautomatensprenger schneller zu fassen. Es kam tatsächlich zu dem Pilotprojekt, das vor einigen Monaten endete. Über die Ergebnisse gibt es nicht viel zu erfahren, denn inzwischen werden (zum Glück) nur noch so wenige Automaten attackiert, dass man die Seismografen gar nicht mehr braucht und wieder eingemottet hat. Das Landtagsblog ruht sich nun auch einen Tag aus, wir lesen uns nach dem Feiertag am Freitag wieder.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Gerne geschehen! Kostet Sie auch nichts. Aber: Das Landtagsblog lebt von Recherche - und Ihrer Hilfe. Haben Sie eine Info für mich? Schreiben Sie mir per Email an info@landtagsblog.de oder anonym über das Kontaktformular.
Comments