Pils-Panne bei Landtagsfest: Caterer hatte das Bier vergessen
- Oliver Auster
- vor 2 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 21 Minuten
Heute außerdem im Landtagsblog:

"Hol' mir ma ne Flasche Bier, sonst streik' ich hier..."
Dieser historische Satz von Damals-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) 2000 in Nordhausen wurde vor wenigen Tagen 25 Jahre alt. Quasi zum Geburtstag gab es am Dienstagabend eine Neuauflage im Landtag: Da saß nämlich Innenminister Herbert Reul (CDU) auf dem Trockenen. Beim Sommerfest des Parlaments gab es für die Gäste zunächst kein Bier!
Kein Witz: Laut Gästen (ich war selbst nicht da) wurden Anfangs Weißwein, Rioja und selbstgemachte Limo angeboten - aber kein Pils, kein Alt. Reul soll vom Glauben abgefallen sein (wie viele andere Gäste) und höflich nachgefragt haben, was da los sei. Tatsächlich hatte der Caterer zu dem Zeitpunkt schon selbst gemerkt, dass was schief gelaufen war und so wurden schnell ein paar Kisten Bitburger herangeholt. Praktischerweise betreibt er auch ein Café in der Nähe. Landtagssprecher Stephan Malessa sagte auf Anfrage des Landtagsblogs:
"Zum Parlamentarischen Sommerfest wurden unter anderem Wasser, Softdrinks und Wein ausgeschenkt. Bier und alkoholfreies Bier wurden mit der Eröffnung des Buffets angeboten."
Es war übrigens nicht der Stamm-Caterer des Landtags (der die Kantine betreibt und sonst auch die Feste beliefert), weil das Sommerfest eigentlich im Garten der Villa Horion stattfinden sollte - wie am Vorabend das Stallwächter-Fest der Staatskanzlei (da gab es Alt, Pils, Kölsch, Alkoholfrei). Viele Gäste lobten das Essen des Landtags-Festes, zum Beispiel die Salsiccia vom Grill. Da war das fehlende Bier sozusagen nur ein Wermutstropfen... aus Hopfen.
Landtagswiese im Eimer - aber nicht vom Gelöbnis

Stillgestanden! Diesen Befehl haben die Rekrutinnen und Rekruten vergangene Woche wohl sehr wörtlich genommen: Denn entgegen meiner Annahme haben sie die Landtagswiese beim XXL-Gelöbnis nicht kaputtmarschiert. Der Rasen vor dem Parlament ist zwar stellenweise schwer mitgenommen, das liegt aber nicht an der Bundeswehr. So sagte mir ein Sprecher der Stadt Düsseldorf, die für die Landtagswiese zuständig ist:
"Die Wiese ist durch die Trockenheit und die grundsätzlich hohe Nutzungsintensität belastet.
Schäden aufgrund des Gelöbnisses wurden nicht festgestellt."

Zum Glück hatte die Bundeswehr den umstrittenen Leopard 2-Panzer auch nicht auf den Rasen gelassen, sondern nur vor der Einfahrt zur Tiefgarage auf der Straße abgeladen.
Auch der VIP-Bereich auf einem Hügel neben der Landtagswiese hat wohl keine weiteren Spuren hinterlassen. Das Landtagsblog sagt: Abmarsch!
Initiative schickt Wahlbeobachter los
"Wahlbeobachter" - so was kennt man aus Ländern, die mit Demokratie nicht so viel am Hut haben, oder sie gerade erst eingeführt haben. In Deutschland würde ich die Notwendigkeit jetzt nicht unbedingt sehen, aber tatsächlich:
"Am 14. September werden 30 erfahrene Wahlbeobachterinnen und Wahlbeobachter in Zweierteams Wahllokale in 15 Wahlkreisen in NRW besuchen und den Ablauf von Stimmabgabe und Stimmauszählung verfolgen."
So steht's in einer Pressemitteilung der "Plattform Wahlen". Initiatorin Stefanie Schiffer:
„Während zivilgesellschaftliche Wahlbeobachtung in vielen Ländern weltweit zum demokratischen Standard gehört, ist Deutschland hier bislang ein weißer Fleck. Das wollen wir ändern."
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Ich bin mal gespannt, was da rauskommt. Die Wahlbeobachter wollen schnell arbeiten: "Der Bewertungsbericht mit Beobachtungen, Schlussfolgerungen und Empfehlungen wird in der Nacht von Sonntag auf Montag fertiggestellt auf der Website www.plattform-wahlen.org veröffentlicht. "
Wüst bei Wahlparty am schiefen Turm von Düsseldorf

Noch mal Kommunalwahl: Hendrik Wüst (CDU) wird am Abend der Kommunalwahl unter anderem bei der Wahlparty der CDU in Düsseldorf erwartet. Die ist im Gemeindesaal St. Lambertus angesetzt. Alteingesessene wissen: Die Kirche St. Lambertus hat einen schiefen Turm. Der Legende nach hat der Teufel in einem Wutfanfall dran gedreht, als er (vergeblich) versuchte, das Gotteshaus aus dem Boden zu reißen.
Die CDU wird wenig Grund haben, so auszuticken: In Umfragen steht sie NRW-weit gut da und in Düsseldorf hat sie mit dem amtierenden OB Stephan Keller (CDU) einen souveränen Kandidaten, der locker eine Mehrheit bekommen wird - auch wenn er vermutlich in die Stichwahl muss. Was mich persönlich beeindruckt hat, war die Kampagne rund um Keller - vor allem in den Sozialen Medien. Hochwertige Videos (in einem der letzten hatte Keller in jeder zweiten Szene ein Alt in der Hand) und eine breite und prominente Unterstützerschaft. Thema Alt: Mit Hendrik Wüst trat Keller in der "Schumacherei"-Kneipe "Zum goldenen Kessel auf", unter der sichtlich stolzen Beobachtung von Chefin Thea Ungermann. Im Wahlkampf unterstützte "Füchsen"-Chef Peter König Keller.
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