Blaues Foulspiel gegen Schwarz-Gelb: BVB geht gegen AfD-Aufkleber vor
- Oliver Auster
- 2. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Heute außerdem im Landtagsblog:
Böses Foul: Die AfD will in Dortmund Kapital aus der Liebe der Stadt zum BVB schlagen und hat einen Sticker produzieren lassen, der den Bundesligisten sauer macht. "Beim Fußball schwarz-gelb - am Sonntag blau" steht auf dem Aufkleber, der wohl eigentlich für die Woche vor der Kommunalwahl gedacht ist (auf den Sonntag, 14. September bezieht sich der Spruch). Da der - in erster Instanz aus der AfD ausgeschlossene - Dortmunder Bundestags-Abgeordnete Matthias Helferich den Sticker vor ein paar Tagen schon bei Instagram zeigte, reagierte der BVB und schickte eine Abmahnung, um den Unfug zu stoppen.
Der Direktor Kommunikation beim BVB, Sascha Fligge, sagte mir auf Anfrage dazu:
"Wir beschäftigen uns seit mehreren Tagen intensiv mit der von Ihnen genannten Thematik. Nach eingehender Prüfung hat sich Borussia Dortmund dazu entschieden, juristisch gegen diese Form der Wahlwerbung vorzugehen und Unterlassungsansprüche gegenüber dem AfD Kreisverband Dortmund geltend zu machen. Aus unserer Sicht wird hier rechtswidrig versucht, eine Verknüpfung zwischen dem BVB und einer politischen Einstellung sowie einem politischen Wahlverhalten herzustellen, indem der AfD Kreisverband Dortmund suggeriert, ein Fußballfan des BVB würde oder müsse gleichzeitig die AfD wählen. Diesen Eindruck möchten wir nicht zulassen, und er widerspricht den Werten von Borussia Dortmund."
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Helferich zeigte sich erst mal unbeeindruckt. Die Abmahnung landete bei der "Jungen Freiheit", laut der Helferich sie nicht unterschreiben will. Bei X lud der Rechtsaußen-Politiker flankierend ein Video hoch, in dem er sich sogar über das juristische Vorgehen lustig macht:
Doch wir sind tolerant: Auch Schalker sollten am 14.9. die AfD wählen. Es geht um unser aller Heimat!"
Den BVB mit Schalke hochzunehmen - spätestens das dürfte in Dortmund wirklich keiner mehr lustig finden.
Liminskis Frankreich-Geheimnis
Europaminister Nathanael Liminski grüßte mit seiner Frau Hanna vergangene Woche bei Instagram aus dem Urlaub in der Bretagne. Was nur Politik-Ultras wissen: Liminski ist (mütterlicherseits) Halbfranzose und hat sogar einen französischen Pass (neben dem deutschen). Das steht bisher nicht mal bei Wikipedia - vielleicht liest hier jemand mit, der dort einen Account hat und das ergänzen mag.
„Gemeinsam mit der Familie genieße ich entspannte Tage in unserer zweiten Heimat. Früher haben wir hier an der Küste als Kinder mit unseren Eltern jede Ferien verbracht. Nun kommen meine Frau und ich mit unseren Kindern jeden Sommer hierher. Es ist schön, mit ihnen die Wege von früher zu erkunden, die Routen von damals auf dem Meer zu fahren und dort zu buddeln, wo ich als kleiner Junge Burgen gebaut habe.“
Bon Voyage!
Landtagsdach jetzt auch bei der SPD im Eimer
Der Dauerregen der letzten Wochen sorgt für eine neue kreative Konstruktion im Landtag: Am SPD-Fraktionssaal wurde ein Ablauf mit Papiereimer aufgebaut. Ein Landtagssprecher sagte mir dazu:
„Eine Undichtigkeit am Dacheinlauf ist die primäre Ursache für das Schadenbild. Wasseraustritt erfolgt dann über einen defekten Rohrkrümmer.“
Immer diese Rohrkrümmer! Wie Landtagsblog-Leser wissen, soll das Dach ja eh komplett saniert werden. Könnte allerdings noch ziemlich dauern - von daher hoffen wir mal auf Rohrkrümmer-Ersatz. Im Übergang zum Fraktionstrakt der Grünen steht ein ähnlicher Eimer mit Plane inzwischen seit fast einem Jahr.
Meer geht nicht
Zum Schluss noch eine Runde Mitleid: Noch immer nicht in Deutschland, habe ich am Samstag in den Sozialen Medien viele Wahlkämpfer im Regen gesehen. Aber es soll ja besser werden! Ich melde mich wieder ab in die Pool-Position, denn Meer geht hier nicht. Da wartet der gemeine Drücker-Fisch, der vor einigen Tagen für irrtümlichen Hai-Alarm gesorgt hatte. Hier ein Video zum Dazulernen.
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