Eisflation! Kugel im Landtag jetzt 50 Prozent teurer
- Oliver Auster
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Außerdem: Wählergruppe aus Korschenbroich kippt Gesetz in Teilen und Wüst erinnert an seine Mutter

Da wurden die Gäste Eiskalt erwischt...
Am Freitagmorgen erfuhren Landtagsblog-Leser exklusiv, dass die Landtagskantine ihre Preise erhöht. Wenig später wurde das dann auch im Intranet des Landtags verkündet:
"Der Caterer des Landtags erhöht zum 12.05.2025 die Preise für die Mittagsverpflegung sowie die für Speisen und Getränke an der Kaffeebar wie folgt:
- Mittagessen: bis zu maximal 1 € auf die Linien der Mittagsverpflegung, die Preisspanne bewegt sich künftig zwischen 5,90 und 9,90 €. Im Durchschnitt 15% auf die Nebenkomponenten (z.B. Salat, Beilagen)
- Kaffeebar / Zwischenverpflegung: Im Durchschnitt 10 % (z.B. Brötchen, Cappuccino).
Der Caterer bittet um Verständnis für die Preisanpassungen aufgrund der gestiegenen Lebensmittelkosten und Lohnsteigerungen.

Was dem "Durchschnitt 10%" nicht entspricht, sind die neuen Preise an der Eistheke, die immer Freitags in der Kantine aufgebaut wird. Dort kostete die Kugel am Freitag plötzlich 1,50 Euro - statt wie bisher 1 Euro.
Inflation? 50 Prozent Eisflation! Der arme Mann hinter dem Tresen bekam einige Sprüche ab - wobei man auch für 1,50 Euro jenseits des Landtags (zumindest in Düsseldorf) kaum eine Kugel Eis bekommt. Dennoch hat die Eis-Preis-Steigerung schon für einen Schleckmoment - äh - Schreckmoment gesorgt.
Übrigens: Im neuen Essensplan für diese Woche sieht man erstmals die Folgen der Preiserhöhung - so kostet der „bunte Bohneneintopf“ heute zum Beispiel 5,90
Euro. Bisher gab es täglich ein Gericht für 4,90 Euro. Die teuersten Angebote (bisher 9,90 Euro) bleiben zunächst beim Preis gleich - so wird die kantinenpsychologisch wichtige 10 Euro-Grenze erst mal nicht gerissen.
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Kennen Sie die "Aktive Bürgergemeinschaft" aus Korschenbroich? In Innenministerium und Landtagsverwaltung kennt man die inzwischen ganz gut - durch eine Klage gegen das "Gesetz über die Transparenz der Finanzierung kommunaler Wählergruppen und zur Änderung kommunalrechtlicher Vorschriften". Die Wählergemeinschaft hatte mehrere Punkte des Gesetzes vor den Verfassungsgerichtshof gebracht, die meisten wurden jetzt abgelehnt. In einer Sache bekam "Die Aktive" aber recht: Laut Gericht verstößt die neue Vorschrift gegen die Chancengleichheit (mit Parteien), dass die Wählergruppen dem Landtagspräsidenten Rechenschaftsberichte über "die letzten zwei abgeschlossenen Rechnungsjahre" abliefern müssen, um bei einer Wahl antreten zu können.
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Das Urteil wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht, die Landeswahlleiterin hat wohl noch einiges zu prüfen. Da das Gesetz noch von Schwarz-Gelb auf den Weg gebracht wurde, ist man in der aktuellen Koalition halbwegs entspannt. Mit Spannung dagegen blickt Schwatz-Grün auf ein bevorstehendes Urteil der Verfassungsrichter, das noch im Mai verkündet werden soll. Dabei geht es um die Wahlrechtsreform, die Rheinische Post hat das kpmplexe Thema mal verständlich erklärt.
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Hoffentlich haben Sie gestern Muttertag nicht vergessen. Hendrik Wüst (CDU) hat dran gedacht und ein ein ungewöhnliches Foto aus seiner Kindheit bei Facebook hocgeladen: Klein-Hendrik auf einem Esel - mit seiner Mutter an seiner Seite. Wüst spricht häufiger und immer sehr liebe- und respektvoll über seine Mutter, die früh an Krebs starb. Zum Muttertag schrieb er:
"Mütter geben alles für Ihre Kinder: Geborgenheit, Trost und die Ermunterung, alles zu schaffen. Und sie geben jede Unterstützung, wenn’s mal ruckelt. Wie auf dem Esel im Tierpark Anholter Schweiz, unser liebstes Ausflugsziel in meiner Kindheit. Ich bin unserer Mutter unendlich dankbar. Sie hatte es nicht immer leicht und hat mir doch eine wunderschöne Kindheit geschenkt."
Wüsts Kindheits-Tierpark heißt heute "Biotopwildpark Anholter Schweiz". Vielleicht ein Ausflugsziel für den nächsten Muttertag.
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