Kein Kostenlos-Kaffee mehr in der Staatskanzlei
- Oliver Auster
- 4. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Außerdem: Wüsts Puppe jetzt im Museum und Faeser kommt als Nicht-mehr-Ministerin in den Landtag

Die Tasse Kaffee und auch das Glas Wein - trink ich noch immer gerne mit dir. Schau mal herein!
Der Gassenhauer aus den Siebzigern hat dank Neuauflage durch Helene Fischer und Florian Silbereisen bei TikTok eine Flut von Videos ausgelöst. Und auch in der Staatskanzlei summte man seit einigen Wochen "Die Tasse Kaffee..." (also ohne das Glas Wein), denn dann schaute man mal schnell im hauseigenen Bistro vorbei. Wir erinnern uns: Das hatte gut ein Jahr nach der Eröffnung schon wieder geschlossen, weil der Caterer hingeschmissen hatte. Um den Angestellten etwas Gutes zu tun, stellte man einen Kaffeevollautomaten auf - an dem man sich gratis einen Cappuccino oder eine Latte Macchiato holen konnte.
Jetzt ist Schluss mit dem Kostenlos-Koffein.
Woran liegt's? Eine Sprecherin der Staatskanzlei sagte dem Landtagsblog:
"In den vergangenen zwei Monaten wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatskanzlei kostenfreier Kaffee im Bistro zur Verfügung gestellt. Dies war von Anfang an als zeitlich begrenztes Angebot für die Mitarbeitenden angelegt, das Ende April wie geplant ausgelaufen ist."
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Tatsächlich kann man sich weiter einen Kaffee im Bistro ziehen - der kostet nur eben jetzt was. Allerdings sind die Heißgetränke vom Preis her weit von Starbucks & Co. entfernt: Einen Cappuccino soll es für schlanke 1,50 Euro geben, schwarzen Kaffee noch preiswerter. Das ist schon fairdammt preiswert.
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Wir bleiben in der Staatskanzlei, wechseln die Etage und landen im Büro von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Dort stand bis dato eine Puppe. Die hat Wüst jetzt dem Museum Telgte ausgeliehen. Dort läuft bis Ende August die Ausstellung "Begegnung mit dem Heiligen". Und Wüst ist nach eigenen Worten eben diese Puppe heilig:
"Diese Puppe ist mir heilig, denn sie erinnert mich an meine unbeschwerte Kindheit im Münsterland und an meine Mutter, der die Puppe gehörte. In meiner Kindheit spielten auch meine Schwestern mit der Puppe – bei uns zu Hause hieß sie Bärbel."
Wüst weiter:
"Bei meinem Besuch in Yad Vashem vor drei Jahren entdeckte ich in einem der Räume eine Puppe, die mich sofort an die Puppe meiner Mutter erinnerte. Diese Puppe hieß Ybenka und gehörte dem jüdischen Mädchen Vera Bader, das 1943 von den Nazis nach Theresienstadt deportiert wurde. Zwei Puppen, zwei junge Mädchen, die zur selben Zeit in Europa aufwuchsen, und zwei grundlegend unterschiedliche Kindheiten: die eine unbeschwert und wohlbehütet, die andere voller Angst und Sorgen."
Das hat Wüst so bewegt, dass er die Puppe in sein Büro in der Staatskanzlei stellte. Mehr über die Ausstellung in Telgte steht hier.
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Gerade hat die SPD beantragt, zwischen der kommenden Sitzung des U Ausschusses zum Anschlag von Solingen am kommenden Freitag und der Sitzung eine Woche später noch eine einzuschieben - um Staatssekretärin Daniela Lesmeister und ihren Kollegen aus dem Flüchtlingsministerium, Lorenz Bahr, früher als geplant zu vernehmen.
Noch ist unklar, ob es so kommt - aber am 9. Mai soll erst mal Innenministerin Nancy Faeser kommen. Moment... Am 9. Mai ist Nancy Faeser doch gar nicht mehr Innenministerin, wenn ein paar Tage vorher alles klappt und Friedrich Merz (CDU) zum neuen Kanzler gewählt wird.
Dennoch steht aktuell auf der Tagesordnung eben noch "Vernehmung der Zeugin Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser MdB". Ich vermute mal, dass spätestens Mittwoch ein Neudruck folgen wird mit "Bundesministerin a.D.".
Ihren letzten (umstrittenen) Auftritt im Amt hatte Faeser ja gerade mit der Beurteilung der AfD als gesichert rechtsextremistisch. Am Freitag wird wohl der erste Termin ohne Amt sein.
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