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Thyssenkrupp-Chef Lopez: Geheimes Treffen mit Abgeordneten in Hafen-Hotel

Außerdem: Charlotte Merz nimmt sich für G7-Gipfel Urlaub und neue Rätsel um Josefine Pauls Nicht-Erreichbarkeit


Miguel Lopez
Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez. Foto: Thyssenkrupp

Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez hat bislang keinen großen Fanclub im Landtag. Im Gegenteil: Vor allem die SPD hat sich auf ihn eingeschossen, Fraktionschef Jochen Ott nannte Lopez jüngst den schlechtesten Manager Deutschlands. Die Shareholder sehen das offenbar anders - Lopez‘ Vertrag soll am Freitag verlängert werden. Freitag… interessantes Timing! Denn Lopez wird an dem Tag in Düsseldorf sein - und sich diskret mit einigen Landtags-Politikern treffen.


Eingeladen sind nach Informationen des Landtagsblogs alle Sprecher der Fraktionen im Wirtschafts-Ausschuss. Man trifft sich nicht im Landtag, sondern ganz diskret im Hotel "Courtyard" im nahen Medienhafen. Lopez wird im Hintergrund seine Strategie erläutern - wie auch am frühen Abend noch mal vor Journalisten der Landespresse-Konferenz.

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Was erstaunt: Erstens hält Lopez schon länger (telefonischen) Kontakt mit den Wirtschafts-Experten aus dem Landtag und zweitens hält er die Regierung raus. Seine Berater werden sich etwas dabei denken.


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Merz in Kanada
Nicht im Bild: Charlotte Merz (Fotos gibt es aber von dpa). Foto: Deutsche Botschaft in Kanada

„Im eleganten Hosenanzug, beigen Ballerinas, mit dezentem Make-up und Power-Ausstrahlung begleitet Charlotte Merz ihren Mann zur ersten internationalen Gipfel-Feuerprobe!“


So intonierte bild.de gestern die Landung der Kanzler-Gattin in Kanada. Charlotte Merz begleitet ihren Mann Friedrich zum G7-Gipfel. Traditionell gibt es bei den Treffen ja auch ein Begleitprogramm für die Ehepartner und auch wenn zum Beispiel Melania Trump nicht mitgekommen ist, macht auch der Mann von Ursula von der Leyen mit. Aber wie macht Charlotte Merz das eigentlich? Die arbeitet ja als Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg. Tatsächlich hat sie sich für den Trip Urlaub genommen, wie ich für den Kölner Stadt-Anzeiger recherchiert habe.


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Telefon
Symbolfoto: Josefine Pauls Telefon. Foto: Oliver Auster

Zum Schluss noch die tägliche Dosis Josefine Paul. Die grüne Flüchtlingsministerin steckt noch immer in Erklärungsversuchen, warum sie nach dem Anschlag von Solingen so schwer (oder gar nicht) zu erreichen war. Laut den Telefonprotokollen, über die der Kölner Stadt-Anzeiger zuerst berichtet hatte, ging sie zum Beispiel am Samstagabend nicht ran - als ihr Staatssekretär es gegen 18 Uhr auf zwei Nummern versuchte. Ihr Ministerium begründet das damit, dass Paul da mit dem Bürgermeister und dem Gedenkstätten-Leiter im Gedenkdorf Maille (Frankreich) unterwegs war. Um 20.57 Uhr rief Paul dann zurück, erreichte den Staatssekretär aber nicht.


Dann passierte laut den Protokollen gar nichts mehr am Samstagabend. Und das, obwohl das Paul-Ministerium aus eigenen inoffiziellen Quellen und den Medien bereits wusste, dass der Tatverdächtige ein syrischer Flüchtling ist...


Am nächsten Morgen schickte Herbert Reul um 8.25 Uhr eine SMS an Paul ("Guten Morgen, wann kann ich Sie heute anrufen?"). Das war lange vor der eigentlichen Gedenkfeier in Maille, aber Paul reagierte immer noch nicht. Erst gut zwei Stunden später rief Pauls persönlicher Referent bei seinem Pendant im Innenministerium an. Da lief die Gedenkstunde und Paul konnte nun wirklich nicht mehr sprechen. Dafür telefonierte ihr Referent jetzt wie ein Weltmeister - es gab einiges aufzuholen.


Man kann das fortsetzen: So versuchten Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur und ihr Vertrauter Jan Miebach ab 12.19 Uhr immer wieder, Paul zu erreichen - ohne Erfolg. Ob Pauls Rede da noch lief, kann ich nicht rekonstruieren. Fest steht: Um 14.24 Uhr ging Paul - trotz einer parallelen Schaltkonferenz - doch mal ran. Da stand "Hendrik Wüst" im Display.

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