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Watt volt ihr mehr... Warum die Polizei den Taser lieben gelernt hat

Neulich hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr Diensthunde gefordert. Für Tumultlagen. In so einer "dynamischen Einsatzsituation" helfen Taser herzlich wenig, da ist mehr Biss gefragt. Aber wenn ein Gegenüber sich "statisch" verhält, also zum Beispiel an einer Straße steht und die Beamten bedroht - dann ziehen die Polizisten gerne das Distanz-Elektroimplusgerät (DEIG). Im vergangenen Jahr 755 mal. Nur 173 Mal haben sie dann wirklich auch geschossen. In den anderen Fällen reichte es, mit dem Ding zu drohen oder die "ARC-Taste" zu drücken. Die löst einen kleinen Lichtbogen aus, den man von "normalen" Elektroschockern kennt, die man dem Gegenüber an den Körper halten muss. Der "ARC" ist offenbar in seiner Wirkung so stark, dass die Aggressoren gleich einpacken.


Kein Wunder, dass das Innenministerium sich in einer Zwischenbilanz schwer DEIG-begeistert zeigt. Einen Artikel dazu habe ich für den Kölner Stadt-Anzeiger geschrieben. Mit dem grünen Koalitionspartner hat die CDU allerdings auch Taser-Skeptiker an der Seite. Daher haben die Geräte auch einen eigenen Passus im Koalitionsvertrag bekommen, wo unter anderem festgelegt wurde, dass die Taser bis 2024 wissenschaftlich evaluiert werden. Ganz unwissenschaftlich stellt das Innenministerium schon mal fest: Verletzt wurde bislang niemand. Ein Todesfall nach dem DEIG-Einsatz habe bislang nicht "kausal" mit dem Elektroschock in Verbindung gebracht werden können.


Gottes Taser Symbolfoto: Unsplash


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