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Watt Volt ihr Randalierer? Polizei schoss im letzten Jahr öfter mit dem Taser

Aktualisiert: 17. März

Außerdem: Display-Ausfall im Landtag und Nachtfahrverbot für Mähroboter in Düsseldorf


Taser
Ein Taser der NRW-Polizei. Foto: LZPD

Kennen Sie EvaDEIG? Das ist kein Künstlername einer Youtube-Rapperin sondern die Abkürzung für "Evaluation Distanzelektroimpulsgerät". Eine Studie der Berlin School of Economics and Law im Auftrag des NRW-Innenministeriums. Die Forscher sollen die soziale Akzeptanz von Tasern (alias DEIG) untersuchen. Eine ärztliche Studie hat bereits grünes Licht gegeben, das Projekt der Berliner läuft noch bis Ende März. Die NRW-Hochschule der Polizei kümmert sich um eine dritte Untersuchung: Dabei geht es um die tatsächliche Effizienz im Einsatz. Fragt man Polizisten einfach mal so, sagen die: Geiles Teil, der Taser. Der macht Randalierern meistens solche Angst. wenn er nur zu Demo-Zwecken einen Lichtbogen erzeugt. dass die dann schnell ihr Messer fallen lassen.


Die AfD hatte im Landtag nach den DEIG-Einsatz-Zahlen für 2024 gefragt. Die Antwort des Innenministeriums liegt dem Landtagsblog vor. Sie war zum Zeitpunkt dieses Beitrags noch nicht veröffentlicht. In dem Papier heißt es:


"Die Polizei Nordrhein-Westfalen drohte den Einsatz eines Distanzelektroimpulsgerätes (DEIG) im Jahr 2024 insgesamt 1.030-mal im Wachdienst an."


Und:


"Die Polizei Nordrhein-Westfalen setzte DEIG im Jahr 2024 insgesamt 280-mal im Wachdienst ein."


Das heißt: 280 mal wurde wirklich abgedrückt und nicht nur mit dem gezogenen Taser gedroht, wie in den 1030 anderen Fällen. Damit hat die Zahl der Schüsse zugenommen. Wie das Innenministerium auf Anfrage sagte, war es im Jahr davor nämlich so:


"In dem Zeitraum Januar 2023 bis einschließlich Dezember 2023 kam es insgesamt zu 1348 DEIG-Einsätzen im Wachdienst, bei denen es in 1087 Fällen bei der reinen Androhung blieb."


Heißt: 2023 wurde "nur" 261 mal mit dem Taser geschossen.

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Das Innenministerium listet in der Antwort auf die AfD-Anfrage auch auf. wieviele Polizeibehörden den Taser noch NICHT haben. Die Liste ist bekannt, aber immer wieder erstaunlich lang:


"Bielefeld, Coesfeld, Düren, Ennepe-Ruhr-Kreis, Euskirchen, Hagen, Hamm, Heinsberg, Herford, Hochsauerlandkreis, Höxter, Kleve, Krefeld, Lippe, Mettmann, Minden-Lübbecke, Mönchengladbach, Oberbergischer Kreis, Oberhausen, Olpe, Rheinisch-Bergischer-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg-Kreis, Siegen-Wittgenstein, Soest, Unna, Viersen, Warendorf und Wesel."


Sollten die übrigen Evaluationen die Grünen in der Koalition überzeugen, könnte der Taser flächendecken eingeführt werden. Theoretisch. Praktisch wird das in dieser Legislaturperiode wohl nix mehr.


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Display
Das Display in der Bürgerhalle spielte verrrückt. Foto: Landtagsblog-Leserreporter

Wo wir schon beim Thema Technik sind: Ein Landtagsblog-Leser wurde am Freitag Zeuge eines seltsamen Schauspiels: Das große Display in der Eingangshalle spielte verrückt, die kleinen Bildschirme an den Fraktionssälen ebenfalls. Was war denn das los? Hacker-Attacke? Windows-Absturz? Tatsächlich gab es ein Problem beim Hochfahren des Systems am Morgen. So wurde nicht die Liste mit den Raumbelegungen angezeigt, sondern der "Serverfehler in der Anwendung Redisplay". Später am Tag war wieder alles in Ordnung.


Update, 9 Uhr: Ein Landtagsblog-Leser berichtet, dass er um 8 Uhr zufällig an der Tafel stand, als dort etwas von "Update" angezeigt wurde. Er habe dann einen Raum gebucht und 30 Minuten später sei der auch schon korrekt angezeigt worden. Also: Alles halb so wild.


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Mähroboter
Mähroboter im Hellen. Foto: Shutterstock

Vor der Staatskanzlei an der Rheinseite wurde - hinter einem schweren Zaun - ein bisschen Rasen angelegt. Der wird vermutlich von einem Mähroboter kurz gehalten. Aber nicht nachts! Denn die Stadt Düsseldorf folgt Köln und führt ein Nachtfahrverbot für Mähroboter ein. Über die Allgemeinverfügung, die dafür kommen soll, habe ich für die Rheinische Post berichtet. Das Nachtfahrverbot soll Igel und Kröten schützen. Die verirren sich vielleicht nicht unbedingt in den Vorgarten der Staatskanzlei, aber gleiches Recht für alle Roboter.

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