Wo die Skelette lagen, ist der Beton schon knochentrocken
- Oliver Auster
- 29. Okt. 2024
- 1 Min. Lesezeit

An dieser Stelle habe ich ja des öfteren über die Ausgrabungen an der Baustelle des neuen Gästehauses des Landtags berichtet. Zur Erinnerung: Vor genau einem Jahr waren Bauarbeiter beim Abriss im Keller auf die ersten Knochen gestoßen (und das zu Halloween!). Sie packten sie erst mal in eine Tüte und machten Feierabend. Dann rückte die Kripo an, dann Archäologen und dann kamen immer mehr Skelette zum Vorschein, weil unter dem abgerissenen alten Gästehaus ein Friedhof aus der Zeit nach Jan Wellem lag.
Vor wenigen Wochen haben die Archäologen ihre Arbeit beendet und die Baustelle wurde inzwischen von der Denkmalbehörde freigegeben. So hat man inzwischen tatsächlich mit dem Bau des neuen Appartementhauses für auswärtige Abgeordnete begonnen. Die Bodenplatte ist fertig, wo die Knochen waren, ist jetzt knochentrockener Beton.

Die Überreste der Soldaten sollen übrigens noch mal bestattet werden. Wie es vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (heißt wirklich so) heißt, "steht aktuell eine Untersuchung der Knochen noch aus. Dementsprechend sind die Knochen noch nicht wiederbestattet worden. Es ist aber weiterhin geplant, dass die Knochen nach Abschluss der Untersuchung bestattet werden. Wann das sein wird, ist derzeit leider noch nicht abzusehen."
Wieviele Leichen das neue Gebäude im bzw. unter dem Keller hat, weiß man übrigens nicht. Die Archäologen haben nur so tief gegraben, wie für die Bauarbeiten notwendig war. Es kann also sein, dass eine Schicht drunter noch weitere Skelette liegen.
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