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Wüst darf keine Elternzeit nehmen (Zwillinge schließt er übrigens aus)

Aktualisiert: vor 1 Minute

Heute außerdem im Landtagsblog:


Hendrik ud Katharina Wüst bei der "Ein Herz für Kinder"-Gala
Hendrik ud Katharina Wüst bei der "Ein Herz für Kinder"-Gala. Foto: Instagram / Hendrik Wüst

Im Frühling wird Hendrik Wüst zum zweiten Mal Vater. Er hat das selbst kürzlich publik gemacht, passend vor der Gala "Ein Herz für Kinder" - wo er einer der wichtigsten Gäste war. Was noch keiner gefragt hat: Will Wüst eigentlich in Elternzeit gehen?


Die Frau des Ministerpräsidenten arbeitet auch, von daher ist das nicht abwegig. Zumal Wüst oft erzählt, dass er seine Tochter Philippa eigentlich nur Morgens sieht (und diese Zeit sehr genießt). Wenn er Abends/Nachts nach Hause kommt, schläft das Kind schon. Also, was ist jetzt mit der Elternzeit?


Nichts. Wüst darf nämlich gar keine nehmen.

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Im Ministergesetz ist sie schlicht nicht vorgesehen - von daher bliebe ihm nur, Urlaub zu nehmen (Wüst hat übrigens Anrecht auf 30 Tage). Wäre er nur Abgeordneter und nicht auch Ministerpräsident, sähe es übrigens genauso aus. Auch im Abgeordnetengesetz ist Elternzeit nicht vorgesehen. Eigentlich komisch, dass Politik so entkoppelt von der Lebensrealität anderer Menschen ist.


Wo wir gerade beim Nachwuchs im Hause Wüst sind: Der hat gestern auch Oppositionsführer Jochen Ott (SPD) beschäftigt. Zu Beginn seiner Haushaltsrede sagte er:


„Herzlichen Glückwunsch, Herr Wüst. Von Herzen alles Gute für Ihre Frau, für Sie und Ihre Kinder. Meine Frau und ich erinnern uns noch immer gerne an unsere zweite Schwangerschaft. Die Vorfreude auf das zweite Kind war wirklich riesig. Sie war so groß, dass wir am Ende der zweiten Schwangerschaft unsere zweite und dritte Tochter in der Familie begrüßen konnten.“


Zwillinge?! Wüst hat zwar bisher das Geschlecht des zweiten Kindes für sich behalten, aber das wäre dann doch eine Überraschung. Ott zumindest sagte:

 

„Also Herr Wüst, seien Sie gespannt. Das Leben hält so manche Überraschung bereit. 

Ich wünsche Ihrer Frau und Ihnen viel Glück, Gesundheit und Freude.“


Ich auch.


Update (8.18 Uhr): Hatte ich gestern nicht mitbekommen - Wüst antwortete im Plenum noch Otts Zwillingsprognose. Er sagte: "Ich gebe Zu Protokoll: Das kann ich ausschließen." Ein bisschen Humor bei der ernsten Haushaltsdebatte - i like!


AfD zeigt Neubaur als Werwölfin


Ausschnitt aus dem doppelseitigen Comic im Magazin "Blickwinkel
Ausschnitt aus dem doppelseitigen Comic im Magazin "Blickwinkel". Foto: Landtagsblog

Neulich fiel mir im Landtag die aktuelle Ausgabe des AfD-Fraktion-Magazins "Blickwinkel in die Hände. Man kann das Heft auch abonnieren und es wird - so verspricht die Fraktion - so diskret verschickt wie früher ein Paket von "Orion". So heißt es auf der "Blickwinkel"-Seite wirklich: "Unbeschwert selber denken, auch wenn die Nachbarn es noch nicht tun – neutral verpackt." Der Inhalt ist dann alles andere als neutral, es geht nämlich ziemlich direkt auf die Zwölf. Unter anderem mit einem Comic, der regelmäßig im "Blickwinkel" abgedruckt wird. Eine Galerie mit älteren Editionen hängt an den Wänden in den AfD-Fluren.


Im aktuellen Comic (Titel: "Herbert die Allzweckwaffe") gehen Hendrik Wüst und Mona Neubaur durch die Ruinen Nordrhein-Westfalens und fragen sich, wie sie bei den Kommunalwahlen punkten könnten. Sie rufen Herbert Reul an, der als letzten Vorschlag anbringt, man könne Straftäter ja... abschieben. Wüst ("Oh nein, er hat das A-Wort gesagt") schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und Mona Neubaur wird zu einer Art Werwolf. Am Ende serviert Wüst in Regenbogenschürze Neubaur einen Kaffee und sagt: "Versprochen, Mona: Hier bleibt alles beim Alten."


Wer jetzt schmunzelt, sollte sich schämen! Im Ernst: Dieser Doppelseiten-Comic zeigt einmal mehr, wie geschickt die AfD politische Reize stimulieren kann - muss ja nicht immer TikTok sein. Das Wirtschaftsministerium von Mona Neubaur wollte auf Anfrage keine Stellung zu dem Comic nehmen.


Ministerin Feller und die "Traumschule"


Bisschen retro; Der Beginn der Videobotschaft
Bisschen retro; Der Beginn der Videobotschaft

Der Vorspann bzw. dessen Machart erinnertn ein bisschen an die „Aktuelle Kamera“, aber ist ja nett gemeint: Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat zwei Videos für Kinder an Grundschulen und für Ältere aufgenommen. In dem Film für die Kleinen stellt sich Feller erst mal vor („ich bin eure Schulministerin“) und erklärt dann, was sie eigentlich so macht ("....bin ich dafür zuständig, dass es euch an eurer Schule gut geht"). 


Dann spricht Feller über Briefe, die sie zu der jeweiligen "Traumschule" der Kinder erreicht hätten und über Freundschaft - ein Geschenk, "das nicht unter den Baum passt." Süß.


Landtags-Tiefgarage: Extrawurst für Minister-Autos


Alle Autos sind in der Landtags-Tiefgarage gleich. Die Autos von Ministern sind gleicher: Wie im Landtagsblog berichtet, wird es künftig QR-Codes für Autos von Mitarbeitern der Landesregierung geben, die am Eingang gescannt werden. So kommt man ab 1. Januar nicht mehr (wie bisher) in die Tiefgarage, wenn man einfach mit dem Dienstausweis wedelt. Wie der Landtag auf meine Nachfrage für einen Artikel in der Rheinischen Post mitteilte, ändert sich für die Fahrzeuge der Minister allerdings - nichts. Wenn die Fahrer ihre Chefs am Haupteingang abgesetzt haben, können sie weiter unten parken - ganz ohne QR-Code.

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