Erforscht! NRW-Politiker haben im Bundestag wenig zu lachen
- Oliver Auster

- 1. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Heute außerdem im Landtagsblog:

Unvergessen: Die KI-Erhebung der attraktivsten Politiker im Landtag! Selten habe ich so viele Reaktionen auf einen Beitrag im Landtagsblog bekommen, wie auf den im April. Jetzt hat wieder ein pfiffiges Unternehmen Porträt-Fotos von Politikern analysiert - diesmal auf der Bundestags-Homepage. Dort schaute man ernsthaft nach, wer wie breit auf seinem Foto grinst (oder auch nicht). Ergebnis: Bundestagsabgeordnete aus NRW haben auf ihren Bildern selten was zu lachen:
"Im Hinblick auf das Bundesland blicken vergleichsweise viele Bundespolitiker aus Nordrhein-Westfalen verärgert in die Kamera: 8,8 Prozent aller Parlamentarier aus dem Bundesland schauen wütend oder traurig auf ihren Profilfotos. 67,6 Prozent lächeln hingegen in die Kamera, 23,5 verziehen keine Miene."
Diese Sonderauswertung schickte die Informationsplattform "onlinecasinosdeutschland.com" auf Anfrage. Der Anbieter, der sonst eben - man ahnt es - Online-Casinos vergleicht, hat sich aus PR-Gründen eben den "Lächel-Index" ausgedacht. Da bin ich natürlich ein williges Opfer.
Allerdings: Die KI hat wohl teilweise halluziniert. So wird der durchaus sympathisch drein blickende Armin Laschet als "neutral" gemarkert. Jens Spahn, dessen Foto offensichtlich das vom Hausausweis ist, guckt wirklich neutral - gilt aber als "traurig / verärgert".
Rechnungshof-Präsidentin verteidigt teures Kunstwerk

Apropos "traurig / verärgert": Die Präsidentin des Landesrechnungshofs, Brigitte Mandt, hat sich über meine Recherche zu einem 135.000 Euro teuren Kunstwerk im Landesrechnungshof geärgert. Wobei: Das ist untertrieben. Mandt nimmt das persönlich - und hat daher am Montag auch eine "persönliche Erklärung" veröffentlicht. Mandt holt dabei das große Besteck raus und unterstellt Menschen, die die Anschaffung des Kunstwerks kritisieren, indirekt Antisemitismus. So schreibt Mandt mit Bezug auf Zitate der jüdischen Autoren Heinrich Heine und Rose Ausländer (die in den besagten Wandteppich eingewebt sind):
"Das Kunstwerk ist daher aus meiner Sicht nicht nur perfekt in die Architektur des Gebäudes eingebettet, sondern fordert zugleich auf, sich mit zwei jüdischen Autoren und ihren nachdenklich stimmenden Worten intensiver zu beschäftigen – gerade in der heutigen Zeit sollte das ein wichtiges Anliegen von jedermann sein."
Da kann ich eigentlich auch nur ein Heine-Zitat ergänzen:
"Der Hund, dem man einen Maulkorb anlegt, bellt mit dem Hintern."
Mit anderen Worten: Kritische Geschichten finden ihren Weg. Auch wenn es der Landesrechnungshof-Präsidentin nicht passt.
Zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit in NRW

Dauert noch ein bisschen, aber man darf sich schon drauf freuen: 2027 wird NRW die Festivitäten zum „Tag der Deutschen Einheit“ ausrichten. Der Grund: Der 3. Oktober fällt in die Zeit der Bundesratspräsidentschaft Nordrhein-Westfalens. Daher ist die zentrale Feier dieses Jahr zum Beispiel in Saarbrücken, nächstes Jahr in Bremen. In welcher Stadt die (meist mehrtägige) Sause 2027 in NRW stattfindet, wollte die Staatskanzlei auf Landtagsblog-Anfrage nicht sagen.
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Die Um-die-Ecke-Begründung des Landespresseamts: Ich hatte mich bei meiner Anfrage auf einen Passus im Haushaltsplan bezogen (aus dem Kapitel "Ministerpräsident"), der Haushalt ist aber offiziell noch nicht im Landtag eingebracht. Ergo:
"Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns vor Einbringung des Haushaltsentwurfs in den Landtag nicht zu einzelnen Haushaltstiteln äußern."
Dann frage ich halt danach noch mal. Wenn Sie mehr wissen, schreiben Sie mir gerne!
Wüst schenkt Merz Luft(bilder)

Hendrik Wüst kommt dieser Tage ja aus dem Schenken gar nicht mehr heraus: Am Samstag überreichte er beim CDU-NRW-Parteitag gemeinsam mit dem Bonner OB-Kandidaten Guido Deus eine goldene Beethoven-Skulptur an Friedrich Merz, gestern gab's schon wieder ein Präsent! Beim Antrittsbesuch des Kanzlers in NRW in Münster drückte Wüst Merz einen Bilderrahmen mit Luftaufnahmen in die Hand.
Warum? Wüst machte in seinem WhatsApp-Kanal (zu recht) ein Ratespiel draus. Lösung: Es sind Luftaufnahmen besonderer biographischer NRW-Stationen in Merz' Leben. Von der Geburtsstadt Brilon über Dülmen (Wehrdienst) bis Arnsberg - wo Merz bis heute wohnt.
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