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Nach Krebs-Diagnose: So lief Scharrenbachs Rückkehr im Kabinett

Heute außerdem im Landtagsblog:


Ina Scharrenbach
Ina Scharrenbach. Foto: Land NRW

Zwei Krebs-Schicksale bestimmten gestern einen emotionalen Tag in der Landespolitik. Zum einen machte FDP-Innenexperte Marc Lürbke (48) völlig überraschend eine Krebs-Erkrankung öffentlich. Am Morgen hatte der Liberale zunächst seine Mitstreiter in der Landtags-Fraktion informiert, danach verschickte die FDP eine Pressemitteilung. Darin wurde Lürbke so zitiert:


"Vor kurzem habe ich diese Diagnose erhalten. Seitdem richte ich meine ganze Kraft auf den Kampf gegen die Krankheit und auf meine Genesung."


FDP-Politiker Marc Lürbke
FDP-Politiker Marc Lürbke. Foto: Marc Lürbke

Und:


"Krebs ist kein Einzelschicksal und ein Kampf auf Leben und Tod. Zahlreiche Menschen erleben Ähnliches. Mit dieser Offenheit möchte ich zudem anderen Betroffenen und mir selbst Mut machen – und dazu beitragen, das Bewusstsein für diese heimtückische Krankheit zu schärfen."


Krass.


Wenige Stunden zuvor hatte - ebenso überraschend - Bauministerin Ina Scharrenbach (48, CDU) ihre Rückkehr ins öffentliche Polit-Leben via dpa bekannt gemacht. Sie hatte vor gut drei Monaten ihre Krebs-Diagnose erhalten, nun zeigt ihre Behandlung erste Erfolge. Der dpa sagte Scharrenbach:


Scharrenbach am Dienstag an der Baustelle einer Skater-Anlage in Bühl. Das Video lud de Abgeodnete Sascha Lienesch hoch
Scharrenbach am Dienstag an der Baustelle einer Skater-Anlage in Bühl. Das Video lud de Abgeodnete Sascha Lienesch hoch

"Öffentliche Termine wieder wahrzunehmen, ist für mich Ausdruck von Dankbarkeit – Dankbarkeit gegenüber allen Menschen in Nordrhein-Westfalen, die mich in den vergangenen Monaten durch ihre Anteilnahme, ihre Unterstützung und ihre guten Wünsche gestärkt haben und dies weiterhin tun."


Ihr allererster (nicht öffentlicher) Termin war am Dienstagnachmittag in der Kabinettssitzung. Wie das Landtagsblog erfuhr, kam Scharrenbach in den Raum, als alle anderen schon da waren - und begrüßte jeden einzeln. "Ein herzliches Wiedersehen", hieß es aus Teilnehmerkreisen.


Später eröffnete Scharrenbach einen Skaterpark in Sankt Augustin. Der Landtagsabgeordnete Sascha Lienesch lud ein Video Scharrenbachs bei Instagram hoch. Ein starker, mutiger Auftritt. Heute will Scharrenbach zur Bau-Ministerkonferenz in Berlin reisen.


Überraschendes Comeback in der Staatskanzlei


Dorit Schartau (geb. Haßmann) kehrt in die Staatskanzlei zurück
Dorit Schartau (geb. Haßmann) kehrt in die Staatskanzlei zurück. Foto: Zeit Stiftung Bucerius

Dorit Haßmann war CvD im Presseamt der Landesregierung und damit eine der engsten Mitarbeiterinnen von Regierungssprecher Christian Wiermer. Haßmann (die inzwischen verheiratet ist und Schartau heißt) wechselte nach einem Sabbatical zur Zeit Stiftung Bucerius in Hamburg - und kehrt jetzt in die Düsseldorfer Staatskanzlei zurück. Das erfuhr das Landtagsblog. Schartau wechselt auf eine Gruppenleiterstelle, die vakant ist.


Im aktuellen Organigramm der Staatskanzlei steht an der Stelle noch "N.N.", aber das könnte sich rasch ändern.



Wüst empfängt Stalin - Politiker wurde nach Diktator benannt


M. K. Stalin rechts neben Wüst.
M. K. Stalin rechts neben Wüst. Foto: Land NRW

Alte Journalisten-Regel: No jokes with names! Von daher wollte ich an dieser Stelle eigentlich nicht darüber berichten, dass Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Dienstag einen Politiker namens Stalin empfangen hat. Genauer gesagt, den Chief-Minister des indischen Bundesstaates Tamil Nadu, M. K. Stalin. Aber: Das ist gar keine zufällige Namensgleichheit. Der indische Stalin wurde laut Wikipedia nämlich tatsächlich nach dem sowjetischen Diktator benannt. Kurios.

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M. K. Stalin (die Vornamen-Buchstaben sind Abkürzungen für Muthuvel und Karunanidhi) ist seit Mai 2021 Chief-Minister des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu, in dem rund 81 Millionen Menschen leben. Ein anderer Termin für Wüst entfiel gestern unerwartet: İlkay Gündoğan konnte doch nicht die Mevlüde-Genç-Medaille annehmen, da er zum Medizin-Check Richtung Istanbul musste - der Fußballer wechselt von Manchester City zu Galatasaray Istanbul.


Zeitung besucht 14.600 Euro-Kaffeemaschine der Polizei


Das Model La Cimbali S20
Das Model La Cimbali S20. Foto: Hersteller

Die WAZ hat das "Innovation Lab" der Polizei in Duisburg besucht, das jüngst wegen der Kritik des Landesrechnungshofs an einer Kaffeemaschine für 14.600 Euro in die Schlagzeilen geraten war. Die WAZ-Kollegen wollten (zurecht) mal zeigen, dass es dort um ganz andere - wichtige - Dinge geht. Aber: Die "La Cimbali S20" hat die Zeitung sich dann auch zeigen lassen (Foto im Artikel). Dazu schreibt die WAZ :


"Die Kaffeemaschine sieht übrigens recht unspektakulär aus. Auf Knopfdruck macht sie einen passablen Cappuccino, auch 120 Tassen pro Stunde."


Unspektakulären Cappucino?! Na, gut. Weiter heißt es mit Verweis auf "Innovation Lab"-Chef Dominic Reese:


" Laut Reese werden monatlich 500 bis 600 Gäste begrüßt, Kaffeepause inklusive. Einen Barista oder anderes Servicepersonal leiste sich das Lab nicht. Unterm Strich sei die Selbstbedienungsmaschine also die günstigste Lösung, auch wenn sie inklusive Installation 14.600 Euro kostete. Haushaltsübliche Kaffeemaschinen dürfen aus Brandschutzgründen gar nicht benutzt werden, deshalb profitieren alltags die 13 Mitarbeiter aus dem festen Team und bringen Bohnen zum Schnäppchenpreis mit."


Das "Innovation Lab" leistet sich keinen Barista. Zumindest das wird den Landesrechnungshof freuen.


Ordnungamt stoppt Beatles-Aktion der Grünen


Die Grünen dokumentierten den Fake-Zebrastreifen bei Instagram
Die Grünen dokumentierten den Fake-Zebrastreifen bei Instagram

Zum Schluss dieser XXL-Ausgabe des Landtagsblogs noch Musik: "Come together" und "Here comes the Sun" sind zwei der berühmtesten Lieder des Beatles-Albums "Abbey Road". So berühmt wie das Plattencover, auf dem die Fab Four über einen Zebrastreifen vorm Tonstudio (eben gelegen an der Abbey Road) marschieren. Das wollten die Grünen in Düsseldorf nachmachen. Und vor allem auf die Eltern-Taxi-Nerv-Situation vor einer Grundschule aufmerksam machen - kommt gut im Wahlkampf. OB-Kandidatin Clara Gerlach schüttete persönlich Wasser aus einer Gießkanne auf weiße Tapetenstreifen, mit denen die Grünen einen Fake-Zebrastreifen auf die Straße zauberten. Das Ordnungsamt stoppte das Treiben, wie ich für die Rheinische Post recherchiert habe.


Glück für Gerlach: Das Ordnungsamt drückte ein Auge zu und schrieb keine Anzeige. Das wäre sonst peinlich für den Verkehrsdezernenten der Stadt (bei den Grünen) und Verkehrsminister Oliver Krischer (ja, auch bei den Grünen) geworden.

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