Streit um Landtags-Kantine wird Fall für Staatssekretär
- Oliver Auster
- vor 13 Minuten
- 3 Min. Lesezeit
Heute außerdem im Landtagsblog:
Staatsakt Landtags-Kantine!
Seit langem steht ein Schild vor dem Eingang, das "Gäste" erst ab 13 Uhr zum Essen willkommen heißt. Damit sind die Mitarbeiter der Staatskanzlei und den umliegenden Ministerien gemeint. Aus Sicht des Landtags halten die den Futterbetrieb auf, wenn sie schon gegen 12 Uhr kommen. Irgendwie scheint das aber immer noch nicht zu klappen, denn nach Informationen des Landtagsblogs hat sich der Landtag jetzt noch einmal an die Staatskanzlei gewandt. Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf...
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Dr. Bernd Schulte, Staatssekretär beim Chef der Staatskanzlei, musste in der Staatssekretär-Runde seinen Kollegen ganz offiziell mitteilen: Das mit der 13 Uhr-Regel läuft aus der Sicht des Landtags gar nicht rund. Also sollten alle ihre Ressorts bitte noch mal darauf aufmerksam machen. Eine Ruck-Rede wegen Currywurst mit Pomme! Das hat diese trockene Runde bisher auch so noch nicht erlebt.
Wer am gestern oder vorgestern tatsächlich erst um 13 Uhr gekommen ist (und dann in der langen Schlange stand) musste sich übrigens sputen: Um 14 Uhr wurde schon wieder dichtgemacht! Und das in der Haushaltsdebatten-Woche...
Adventskalender-Panzer im Landtag angerollt
Dieser Papp-Panzer hat bundesweit für Aufsehen gesorgt: Für BILD.de und das Landtagsblog hatte ich neulich über einen Adventskalender des Düsseldorfer Rüstungs-Giganten Rheinmetall berichtet, der ausieht wie der Panzer "Lynx". In den Berichten kam auch der Wehr-Beauftragte der CDU-Fraktion, Gregor Golland, zu Wort. Der hatte den ungewöhnlichen Adventskalender (mit Schokokugeln drin) verteidigt. Jetzt hat Golland auch einen solchen Adventskalender. Okay, bisschen spät - aber so konnte er gestern 18 Türchen auf einmal öffnen.
Ein Sat.1-Team interviewte den CDU-Mann gestern noch mal - und Golland blieb seiner Meinung treu:
"Es ist offenbar der am meisten diskutierte Adventskalender in Deutschland. Er ist sicherlich umstritten, aber er zeigt auch, dass wir darüber diskutieren müssen."
Und weiter:
"Es ist eine kreative Idee, die Aufmerksamkeit generieren soll. Es gehört zur Lebensrealität hinzu, dass wir bedroht werden. Wir müssen uns verteidigen. Dazu brauchen wir eine ausgebildete Bundeswehr. Dazu gehört auch ein solcher Panzer."
Golland argumentiert auch: Der Kalender ist ja für Geschäftskunden (also Büros) gedacht - und nicht fürs Kinderzimmer. Bäm!
Im Video: Der Koalitions-Chor singt "Merry Christmas"
Die Zusammenarbeit der schwarz-grünen Koalition wird oft ja als "geräuschlos" beschrieben, gestern Abend wurde es aber mal laut: "We wish you a merry christmas..." sangen die Abgeordneten von CDU und Grünen einträchtig beim Glühwein am Christ(!)baum der Christ(!)demokraten. In den Sozialen Medien gibt's mehrere Videos - meistens nur als Storys, also vergänglich. Das Landtagsblog lädt hier eins für die digitale Ewigkeit hoch. In der Allstar-Band: Daniel Scheen-Pauls und Jochen Klenner als Vorsänger und an der Gitarre, Grünen-Chefin Wibke Brems und Landtags-Präsident André Kuper im Chor. Und, und, und... Nimm' das, Band Aid!
AfD macht Rentier-Karaoke
Zum Schluss noch Bilder, die das Landtagsblog Ihnen nicht ersparen kann: Rechtspopulisten singen als Rentiere verkleidet Karaoke. Wir sehen: Die AfD-Abgeordneten Sven Tritschler und Enxhi Seli-Zacharias bei der Weihnachtsfeier ihrer Fraktion. Tritschler schrieb unter sein Instagram-Foto - als Referenz an die verbannte AfD-Tanne - "Den Baum können Sie uns nehmen. Aber die Karaokemaschine nicht."
Gut, dass dieses Foto nicht singen kann...
Aber im Ernst: Die Geschichte um den Weihnachtsbaum im Plenarsaal hat große Wellen geschlagen. Online haben viele Medien die Story aufgegriffen, die WAZ hat sie im Print gemacht, RTL und Sat.1 haben im Landtag gedreht. Warum? Weil die AfD (natürlich) die Tanne zum Märtyrer stilisiert und der Landtag einfach wie der Landtag argumentiert hat (das schöne Parkett im Plenarsaal geht kaputt). Es sind solche Kontraste, die Begebenheiten zu Geschichten machen, die man sich weitererzählt. Und es ist auch ein Foto wie oben, das wir uns anschauen - weil wir nicht weggucken können.
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