Seltsame Turbo-Ausschreibung für Wiermer-Nachfolge
- Oliver Auster
- vor 13 Minuten
- 3 Min. Lesezeit
Außerdem: JVA tauscht Blut-Becher aus und Brücken-U-Ausschuss tagt am Brücken-Tag

Am Dienstag segnete das Kabinett die Beförderung von Regierungssprecher Christian Wiermer zum Staatssekretär ab. Er bekommt die Bereiche Europa und Internationales mit auf den Tisch, womit vorher Staatssekretär Mark Speich (unter anderem) zu tun hatte. Speich geht zur Konrad-Adenauer-Stiftung, dadurch wird die Staatssekretär-Stelle frei. Durch Wiermers Aufstieg wird - auch wenn er in Personalunion Regierungssprecher bleibt - wiederum seine eigentliche Stelle frei: Die des Abteilungsleiters "Landespresse- und Informationsamt" (LPA). Bei der Position gibt es nun eine erstaunliche Begebenheit...
Die gut dotierte Stelle (B7) wurde direkt nach der Mitteilung zu Wiermers Beförderung (und der Neuverteilung der übrigen Speich-Aufgaben) als hausinterne Ausschreibung im Intranet veröffentlicht. Kann man so machen, allerdings erstaunt die Bewerbungsfrist: 1. Juni. Also übermorgen. Da muss man sich aber sputen, wenn man noch kein Bewerbungsfoto hat!
Allerdings schränkt die Stellenbeschreibung den Bewerberkreis noch mehr ein (vergessen Sie also das mit dem Foto, lohnt sich eh nicht): "mehrjährige Berufserfahrung als Gruppenleitung in einer obersten Landesbehörde". Okay... Und dann auch ist auch noch Erfahrung mit den "Themenfeldern des Landespresse- und Informationsamts" erwünscht. Ich will keinem zu nahe treten, aber so was macht man eigentlich nur, wenn es schon einen Wunschkandidaten gibt und man pro forma eine Ausschreibung machen muss.
Wunschkandidat(in)... OVG, ich meine OMG! War da nicht schon mal was?
Die Staatskanzlei teilte mir zu der internen Ausschreibung auf Anfrage mit:
"Mit Ernennung von Herrn Regierungssprecher Christian Wiermer zum Staatssekretär wird mit Wirkung vom 1. Juni 2025 die Abteilungsleitung 'Landespresse- und Informationsamt" (LPA) in der der Staatskanzlei vakant. Herr Wiermer bleibt Regierungssprecher und Chef des LPA und übernimmt zusätzlich die Zuständigkeiten für Europa und Internationales. Die zügige Nachbesetzung der vakanten Abteilungsleitung dient der Kontinuität der Abläufe innerhalb des LPA und der Staatskanzlei."
Wenn die Bewerbungsfrist bis zum 1. Juni geht und ab dem 1. Juni die Stelle frei ist, könnte es - im Sinne der Kontinuität - recht fix mit der Nachbesetzung gehen.
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Ganz was anderes: Vor einigen Wochen hatte ich hier über einen "Blut-Becher" aus der JVA Hamm berichtet. Der rot triefende Aufdruck war lustig gemeint, aber dem Ministerium dann doch zu zweideutig - weshalb der Thermobecher erst mal aus dem Sortiment des landeseigenen Online-Shops "knastladen.de" genommen worden war.
Jetzt gibt es den Becher aus Hamm wieder - aber mit einem unverfänglichen Spruch: "Kaffee ist wie WLAN: Je stärker, desto besser." Stimmt wohl. Auch wenn man in Haft von WLAN nur träumen kann. In Essen gibt es zwar seit Kurzem fest installierte Telefone in manchen Zellen (Pilotprojekt), aber Smartphones sind natürlich verboten und der Internetzugang ist wenn überhaupt zum Beispiel in der Bibliothek erlaubt und streng limitiert. Wenigstens gibt es Kaffee...
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Heute ist Brückentag - auch im Landtag. Nix los. Keiner da, keine Sitzung, kein Ausschuss. Nüscht. Nächste Woche gibt es noch mal zwei Plenartage, danach wird der Pfingstmontag allerdings auch zu einer sitzungsfreien Woche verlängert. Dafür ist der 20. Juni - also der Freitag nach Fronleichnam - immerhin nicht auch noch Brückentag. Oder besser: Doch, es ist ein Brückentag! Weil: Da tagt (nur) der U-Ausschuss zur Rahmedetalbrücke. Kannste dir ja auch nicht ausdenken...
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